Corona-Demo in Holland: Frau erleidet wegen Polizei Schädelbruch
Das Wichtigste in Kürze
- Bei den Corona-Protesten in den Niederlanden wurde eine Frau schwer am Kopf verletzt.
- Die Polizei in Eindhoven schoss Denisa Stastna regelrecht mit dem Wasserwerfer ab.
- Die Tschechin erlitt einen Schädelbruch und musste mit 15 Stichen genäht werden.
Dieses Video ist nichts für schwache Gemüter...
Es ist Sonntagnachmittag. Die Anti-Lockdown-Proteste in den Niederlanden sind in mehreren Städten ausgeartet. In Eindhoven steht ein Mann in einem Ganzkörper-Pyjama auf einem Trottoir und hält ein Schild in der Hand.
Direkt neben ihm fährt ein Panzerwagen vorbei, der automatisierte Wasserwerfer richtet seinen Strahl über den Mann hinweg. Es ist eine skurril anmutende Szene, die von jemandem gefilmt wurde.
Nach wenigen Sekunden tauchen rechts im Bild Denisa Stastna und ihr Freund Michael Piksel auf. Sie laufen an der Seite eines Gebäudes vorbei. Michael schreitet voran, filmt mit seinem Handy den Panzerwagen.
Aus dem Nichts richtet sich der Wasserwerfer auf das Paar. Der harte Strahl trifft Denisa direkt am Kopf, brutal wird sie gegen das Gebäude geschleudert und fällt zu Boden. Es dauert einen Moment bis Michael bemerkt, was gerade geschehen war. Dann dreht er sich um, hilft seiner Freundin auf die Beine und schreit Richtung Polizei.
Hier wurde das Video geschnitten, nun zeigt sich das Ausmass der Attacke. Denisa hält sich blutüberströmt an der Wand fest und bewegt sich weg von der Polizei. Hinter ihr schreit Michael weiter in Richtung der nun im Bild erscheinenden Beamten.
Denisa wird von Michael gestützt. Kurz bevor sich das Paar komplett zurückzieht dreht Michael seine Denisa in Richtung der Polizei, um ihnen die Folgen der Attacke zu zeigen.
Lediglich Proteste gefilmt
Denisa erlitt bei der Aktion einen Schädelbruch, benötigte mehr als 15 Stiche am Kopf und hatte sich auch an der Lippe verletzt. Doch warum hielt sich das tschechische Paar in den Strassen von Eindhoven auf?
Denisa und Michael behaupten, sie hätten die Anti-Lockdown-Proteste lediglich gefilmt und nicht selbst daran teilgenommen. Michael versicherte gegenüber dem Radio-Sender «Omroep Brabant»: «Wir waren nicht dort, um Gewalt auszuüben. Es tut weh, dass wir als Unruhestifter, Hooligans oder Pegida-Anhänger abgetan werden.»
Denisa selbst sagte, sie hätten nur dort gestanden und gefilmt und seien weggelaufen. «Die hatten kein Recht, den Wasserwerfer auf uns zu richten.» Auf die Frage hin, worüber sie protestierten, antwortete sie: «Gegen nichts.»
Das Paar plant nun rechtliche Schritte gegen die Polizei, nachdem in den niederländischen Medien Aufnahmen ihrer Verletzung ausgestrahlt wurden.
Ein Sprecher der niederländischen Staatsanwalt sagte jedoch, es habe «mehrere Ankündigungen» gegeben, in denen die Menschen aufgefordert wurden, das Gebiet zu verlassen, um die Menge zu zerstreuen.
Hunderte Menschen nach Krawallen festgenommen
In den Niederlanden wurden inzwischen hunderte von Menschen festgenommen, nachdem Randalierer – mit Steinen, Feuerwerk und Molotow-Cocktails – vier Tage lang die Städte terrorisierten, um gegen die Corona-Ausgangsperre zu protestieren.
Die Unruhen, die mit dem Abbrennen eines Coronavirus-Testzentrums in einem Fischerdorf am Samstagabend begannen, waren die schlimmsten in dem Land seit Jahren.
Obwohl die Krawalle ursprünglich durch die restriktive Corona-Sperre ausgelöst wurden, verstärkten Aufrufe in den sozialen Medien unter jungen Menschen die Unruhen.