Nun dürfen auch Apotheker in Deutschland gegen das Coronavirus impfen. Doch nur wenige Apotheken haben Impfstoff unter anderem wegen einer vermuteten geringen Nachfrage bestellt.
Eine Schülerin nach ihrer Impfung gegen das Coronavirus in einer Apotheke in Mainz. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Eine Schülerin nach ihrer Impfung gegen das Coronavirus in einer Apotheke in Mainz. Foto: Sebastian Gollnow/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesweit haben sich nur wenige Apotheken am Start der Impfungen gegen das Coronavirus beteiligt.
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Im Bundesgebiet hatten zunächst rund 500 von insgesamt 18.500 Apotheken Impfstoff für diese Woche bestellt.

Vielerorts ist das Angebot gering. In der Landeshauptstadt Stuttgart gibt es etwa bisher keine einzige Impf-Apotheke.

In Schleswig-Holstein ging der Geschäftsführer der Apothekerkammer davon aus, dass sich in dem Bundesland aktuell 10 bis 20 Apotheken an den Impfungen beteiligen. Rund 40 Prozent der insgesamt etwa 600 Apotheken hätten Interesse an der Aktion bekundet.

Gründe für die zu Beginn verhaltende Beteiligung der Apotheken dürften die geringe erwartete Nachfrage und Software-Probleme sein, wie eine Sprecherin der Apothekerkammer in Baden-Württemberg sagte. Die Apotheken müssen ihre Impfungen täglich über das digitale Impfmonitoring an das Robert Koch-Institut melden. Bis zuletzt war bei vielen Apotheken nicht klar, ob sie rechtzeitig an das System angeschlossen werden.

Die Apothekerkammer im Südwesten geht zudem vor allem in Städten von einer geringen Nachfrage aus, weil es dort auch viele andere Impfangebote gebe. Der Geschäftsführer der saarländischen Apothekerkammer, Carsten Wohlfeil, rechnet aber mit einer Zunahme der Nachfrage, wenn der Impfstoff Novavax verimpft werden könne sowie eine vierte Impfung anstehe.

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände war am Morgen noch von einer höheren Nachfrage ausgegangen. Zu dem Zeitpunkt sei das Online-Informationsportal «Mein-Apothekenmanager» für kurze Zeit überlastet gewesen, sagte eine Sprecherin.

Dass nun auch die Apothekerinnen und Apotheker impfen, geht auf eine Änderung der Corona-Impfverordnung des Bundes zurück. Geschulte Apotheken dürfen ab sofort alle am Markt zugelassenen Corona-Vakzinen impfen. Die Ausnahme bildet der Kinderimpfstoff von Biontech/Pfizer, da in Apotheken nur Menschen ab zwölf Jahren geimpft werden dürfen.

Ärzteverbände hatten die Ausweitung der Impfkampagne auf Apotheken kritisiert und betont, dass das Impfen wegen möglicher Nebenwirkungen und Komplikationen eine ärztliche Aufgabe sei. Die Apotheker-Bundesvereinigung wies das zurück. «Die Patienten sind in Apotheken genauso sicher wie in einer Arztpraxis», sagte eine Sprecherin.

Starke allergische Reaktionen seien bei der Corona-Impfung allgemein sehr selten und alle impfenden Apotheker hätten zuvor eine Erste Hilfe-Schulung absolviert. Die Bundesvereinigung betonte, Grundidee sei es, mit Apotheken ein niedrigschwelliges Angebot zum Impfen zu schaffen. Es solle vor allem Menschen ansprechen, die keinen Hausarzt haben.

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