Coronavirus: Deutscher Impfgegner entführt eigenen Sohn
Ein Deutscher hat seinen Sohn, der sich gegen Corona impfen wollte, nach Panama verschleppt. Er konnte gefasst werden, Mutter und Kind sind wieder vereint.
Das Wichtigste in Kürze
- Weil sich sein Sohn impfen lassen wollte, hat ein Vater sein Kind entführt.
- Dank einem internationalen Haftbefehl konnte er gefunden werden.
- Die Mutter konnte ihren Sohn in Panama wieder in die Arme schliessen.
Das Coronavirus, die Massnahmen und die Impfung zerstören Freundschaften und reissen Familien auseinander. In einem Fall sogar wortwörtlich: In Deutschland hat ein Vater seinen Sohn nach Panama entführt, weil er gegen die Impfung ist.
Wie das «Mühlacker Tagblatt» berichtet, verbrachte der 10-jährige Junge Weihnachten bei seinem leiblichen Vater in Baden-Württemberg. Im neuen Jahr übergab der Vater den Knaben aber nicht der Mutter am verabredeten Treffpunkt. Er tauchte nicht auf, hinterliess dafür eine verstörende Nachricht: Er «ertrage die Situation nicht länger».
Der Vater ist ein Gegner der Impfung gegen Corona. Die Mutter plante, mit dem Pieks für ihr Kind noch zu warten. Der Junge aber wollte sich immunisieren lassen – sehr zum Missfallen des Vaters.
Es sei «zu viel» für ihn, wenn sich der Sohn impfen lasse, sagte er in der Nachricht. Er schaltete sein Handy und jenes des Sohnes aus, löschte dessen Facebook-Account und verschwand.
Die Polizei erliess einen internationalen Haftbefehl für den Vater wegen des Vorwurfs der Entziehung eines Minderjährigen. Der Haftbefehl führte dazu, dass er in einer Stadt im Süden Panamas festgenommen wurde. Dies bestätigte ein Sprecher der Pforzheimer Staatsanwaltschaft.
Die Mutter war am Wochenende nach Panama gereist, wo ihr der Sohn wieder übergeben wurde. Angaben dazu, wie es dem Jungen geht oder wie der Vater gefasst werden konnte, gibt es nicht. Der Mann sitzt nun in Auslieferungshaft.