Coronavirus: Eltern zeigen kaum Interesse an Kinder-Impfung
Ab Januar können auch in der Schweiz Kinder gegen das Coronavirus geimpft werden. Die Anfragen seitens der Eltern fallen bisher aber bescheiden aus.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz können Kinder von fünf bis elf Jahren ab Januar geimpft werden.
- Dazu soll der mRNA-Impfstoff Comirnaty von Pfizer/Biontech eingesetzt werden.
- Gegenwärtig ist das Interesse seitens der Eltern jedoch noch gering.
Um die Corona-Pandemie einzudämmen, sollen in der Schweiz auch Kinder gepikst werden. Ab Januar ist die Impfung gegen das Coronavirus für Fünf- bis Elfjährige vorgesehen. Bisher steht der Impfstoff aber noch nicht zur Verfügung.
Geimpft werden soll mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty von Pfizer/Biontech. Dieser wurde am 10. Dezember von Swissmedic zugelassen.
Besonders geeignet sei die spezielle Formulierung für Kinder mit chronischer Erkrankung, so das BAG. Die Empfehlung gelte zudem für Kinder, die mit einer erwachsenen Person im Haushalt leben, die sich nicht impfen lassen könne.
Kinder-Impfung gegen das Coronavirus: Anfragen von geimpften Eltern
Trotz der dringlichen Bitte einer Impfung gegen das Coronavirus für Kinder bleiben die Eltern bisher verhalten. Philipp Jenny, Präsident von Pädiatrie Schweiz, erklärt gegenüber Nau.ch, dass er täglich nur eine bis drei Anfragen in seiner Praxis erhalte.
Diese kämen meistens von Eltern, die selbst bereits geimpft seien. Für sie sei es wichtig, ihre Kinder vor Quarantänemassnahmen zu bewahren. Zudem gehören vulnerable Angehörige laut Jenny zu einem weiteren Grund, seine Kinder impfen lassen zu wollen.
Trotzdem stösst er bei den Eltern auf geringes Interesse. Dies erklärt sich der Kinderarzt damit, dass der Impfstoff noch gar nicht erhältlich ist. Er spreche die Eltern deshalb auch nicht aktiv darauf an. Jenny rechnet dafür im neuen Jahr mit vermehrten Anfragen.
Als mögliches Problem sieht er die im Internet verbreiteten Fake News. Diese seien bei der Impfung Kindern von zwölf bis 16 Jahren in Umlauf gebracht worden.
Anders sieht es in der Praxis von Anne-Kristin Rostetter, Kinderärztin in Oerlikon ZH, aus. Gegenüber Nau.ch bestätigt sie, dass sie regelmässig Anfragen in Bezug auf die Kinder-Impfung unter zwölf Jahren erhält.
Rostetter erklärt, dass die Eltern durchaus Interesse daran zeigen würden. Sie hätten einige Fragen bezüglich Nutzen und Risiko der Impfung. Beispielsweise bestehe Unsicherheit in Bezug zu möglichen Nebenwirkungen, die nach der Impfung auftreten könnten.