Coronavirus: Diese Bilder aus Italien gehen durch Mark und Bein
Seit gestern hat Italien mit 3245 offiziell die meisten Coronavirus-Todesopfer weltweit. Bilder aus Bergamo zeigen, wie es dort im Spital momentan aussieht.
Das Wichtigste in Kürze
- Stand gestern sind in Italien bisher 3245 Menschen am Coronavirus gestorben.
- Die Stadt Bergamo hat es dabei ganz schlimm getroffen.
- Bilder eines Nachrichtensenders zeigen nun die Zustände in einem der Spitäler.
Überfüllte Warteräume und Gänge und überall Spitalpersonal, das Menschen auf fahrbaren Krankentragen transportiert. So sieht es derzeit im grössten Spital in Bergamo aus, dem «Ospedale Papa Giovanni XXIII».
Es ist das wahrscheinlich von der Coronakrise am härtesten getroffene Spital in ganz Italien. Im ganzen Land sind nach gestrigem Stand 3245 Menschen am Coronavirus gestorben. Das Spital in Bergamo und die Belegschaft gelangen an ihre Grenzen.
Nun hat die Stadt einem Team des Nachrichtensenders «Sky News» erlaubt, im Inneren zu filmen. Dies solle die anderen Länder warnen, was auf sie zukomme, wenn sie nicht rechtzeitig Massnahmen ergreifen würden. Und die Bilder gehen durch Mark und Bein.
Täglich 50 bis 60 neue Coronavirus-Patienten in der Notaufnahme
Das Spitalpersonal ist zu sehen, wie es sich um die neusten Corona-Patienten versammelt und Geräte, Infusionen und Beatmungshilfen anschliessen. Es sieht beinahe aus wie auf einer Intensivstation, dabei sind es Bilder aus einem Flügel der Notaufnahme. Die Intensivstation ist bereits voll mit den schlimmsten Corona-Fällen.
Die Köpfe der Patienten in der Notaufnahme befinden sich in «Luftblasen». Diese sollen den Luftdruck in der Lunge ausgleichen. Der Chef der Notfallabteilung, Dr. Roberto Consentini, sagt, er hätte sowas Ähnliches noch nie erlebt.
«Es ist wie eine sehr schwere Lungenentzündung, Zudem ist es eine schwere Belastung für jedes Gesundheitssystem: Jeden Tag erhalten wir in der Notaufnahme 50 bis 60 neue Patienten mit dieser Krankheit. Bei den meisten ist der Zustand der Lunge so schlecht, dass sie sehr grosse Volumen an Sauerstoff benötigen», so Consentini.
«Wir geben unser Bestes, aber vielleicht reicht das einfach nicht»
Lorenzo Grazioli, der auf der Intensivstation des Spitals arbeitet, berichtet, dass er sich noch nie so strapaziert gefühlt habe wie in dieser Krise. «Eigentlich ist man es sich auf der Intensivstation gewohnt, dass man für die Patienten den Unterschied machen kann. Aber jetzt an diesem Punkt realisiert man, dass du einfach nicht mehr ausreichst», erklärt Grazioli.
Und: «Wir sind hier rund 100 Anästhesisten. Wir geben unser Bestes, aber vielleicht reicht das einfach nicht.»