Coronavirus: Dorf in Italien hat Impfquote von 97 Prozent
Die Impfquoten in Europa und der Schweiz steigen nur langsam. Eine Ausnahme ist das Dorf Brinzio in Italien. Dort sind 97 Prozent gegen das Coronavirus geimpft.

Das Wichtigste in Kürze
- In Brinzio, einem Dorf in der italienischen Lombardei, beträgt die Impfquote 97 Prozent.
- Im Vergleich: In ganz Italien liegt die Impfquote bei 73 Prozent.
- Die Menschen der Ortschaft halten stark am Solidaritätsgedanken fest.
«Wir alle zusammen sind stark», sagt Claudio Piccinelli aus Brinzio. Das kleine Dorf liegt in der Lombardei, unweit der Schweizer Grenze. Es zählt rund 800 Einwohner. Und: 97 Prozent von ihnen sind gegen das Coronavirus geimpft.

Im Vergleich: Über ganz Italien hinweg gesehen, sind bisher 73 Prozent aller Einwohner geimpft. In der Schweiz sind es derzeit 66,2 Prozent. Was ist also der Grund, weshalb so viele Einwohner Brinzios geimpft sind?
Solidarität und Freiheit
«Wenn wir uns nicht impfen lassen, kommen wir nie aus dieser Sache heraus», sagt ein Einwohner gegenüber SRF. Man halte am Solidaritätsgedanken fest, wolle verhindern, dass die Spitäler an ihre Kapazitätsgrenzen stossen.

Piccinelli habe sich bei drei Ärzten beraten lassen. Auch er hatte Zweifel an der Impfung. Doch als ihm alle drei Fachpersonen zum Piks geraten haben, liess sich der Tankstelleninhaber aus Brinzio impfen.
Gemeinsam gegen das Coronavirus
«Es ist wichtig, sich gegenseitig zu unterstützen», findet Alessandro Magnani. Auch er stammt aus Brinzio, auch er ist gegen das Coronavirus geimpft. Neben Solidarität ist auch der Wille zur Freiheit stark. Junge Menschen etwa liessen sich impfen, weil sie endlich wieder am normalen Leben teilnehmen wollen.
«Man konnte nirgendwo mehr hin. So haben wir uns alle für die Impfung entschieden», sagt Alessandro Beltrami gegenüber SRF.
Ob Freiheit oder Solidarität, das italienische Dorf gehört mit seiner hohen Impfquote zu den Vorreitern Italiens.