Coronavirus: Keine Maskenpflicht in der Deutschen Bahn mehr
Im deutschen Nah- und Fernverkehr gibt es seit dem letzten Donnerstag keine Maskenpflicht mehr. Wegen des Coronavirus wird das Tragen aber noch immer empfohlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland hat der Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr ein Ende gesetzt.
- Sowohl Nah- als auch Fernverkehr sind betroffen.
- Karl Lauterbach empfiehlt dennoch, weiterhin eine Maske zu tragen.
Im Fernverkehr der Deutschen Bahn mussten Reisende knapp drei Jahre lang eine Maske tragen. Seit vergangenem Donnerstag ist das vorbei – trotz anhaltenden Fallzahlen des Coronavirus.
Die Maskenpflicht wird auch im Nahverkehr fallen gelassen. Schon vor der Bestimmung der Bundesregierung lockerten einige Bundesländer die Massnahmen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach rät dennoch weiterhin zum Tragen einer Maske.
Lauterbach setzt weiterhin auf eine Maske
Er selber werde in der Bahn weiterhin eine Maske aufsetzen. Das schrieb Lauterbach im Kurzbotschaftendienst Twitter – und empfahl dies auch anderen Reisenden. Das Maskentragen schütze andere Menschen und verringere die Gefahr einer Long-Covid-Erkrankung durch das Coronavirus, schrieb er.
Unsere Maßnahmen zur Vermeidung großer COVID-Winterwellen waren erfolgreich. Daher kann die Maskenpflicht im Fernverkehr jetzt fallen. Trotzdem sollte man freiwillig Maske tragen. Ich tue es auch. Um kein LongCovid zu riskieren und andere zu schützen. https://t.co/X0wZlivKHX
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) February 1, 2023
Debattiert wurde am Mittwoch auch darüber, wie es mit der Maskenpflicht für die Besucher in Kliniken und Pflegeheimen weitergehen soll. Das Resultat waren unterschiedliche Einschätzungen von Expertinnenseite.
Langfristig vor Coronavirus schützen
Die Vorsitzende des AOK-Bundesverbands, Carola Reimann, forderte eine Verlängerung der Maskenpflicht bis zum Frühsommer. «Wir müssen die vulnerablen Gruppen in Deutschland auch langfristig schützen», sagte Reimann den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Mittwoch.
Pflegebedürftige und Kranke benötigten einen besonderen Schutz, auch über den 7. April hinaus, an dem die im aktuellen Infektionsschutzgesetz festgeschriebenen Schutzmassnahmen ihre Gültigkeit verlieren.
Maskenpflicht in Krankenhäusern
Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, erklärte hingegen ein vorzeitiges Ende der Maskenpflicht im Gesundheitswesen für möglich. Die Krankenhäuser sollten selbst ihre Risikobereiche definieren und entscheiden, wo Schutzmasken getragen werden müsse, sagte Johna dem «Handelsblatt».
«In anderen Bereichen ist dann keine durchgängige Maskenpflicht wegen des Coronavirus mehr erforderlich.»
Ähnlich äusserte sich Gesundheitsexpertin der FDP-Bundestagsfraktion, Christine Aschenberg-Dugnus. Die «generelle Maskenpflicht für Patienten und Besucher in Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern» müsse aufgehoben werden, forderte die FDP-Politikerin.
«Vielmehr sollten alle ärztlichen Gruppen ihre Entscheidungshoheit zurück erhalten. Sie sollten individuell entscheiden, ob sie für den Schutz der vulnerablen Gruppen eine Maskenpflicht für ihren Bereich umsetzen.»
Vulnerable Personen sollten weiterhin Maske tragen
Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie unterstützt den Wegfall der Maskenpflicht im öffentlichen Personenverkehr. Es werde zwar mehr Infektionen durch das Coronavirus geben, er erwarte aber nicht, dass das zu einem gesundheitsmedizinischen Problem werde. Das sagte der Präsident der Gesellschaft, Torsten Bauer, am Mittwoch im RBB-Inforadio.
Besonders vulnerable Gruppen wie zum Beispiel Chemotherapie-Patienten sollten in öffentlichen Verkehrsmitteln aber weiter eine Maske tragen. «Das ist eine weitere Atemwegserkrankung, wir werden auch in zehn Jahren noch Corona-Infekte sehen», sagte Bauer. «Allerdings ist die pandemische Situation vorbei. Das heisst, fast alle Menschen auf dieser Erde dürften mittlerweile Antikörper gegen dieses Virus haben.»