Coronavirus: «Omikron»-Variante breitet sich in Europa rasant aus
Die neue Variante des Coronavirus breitet sich rasant aus. Immer mehr europäische Länder bestätigen erste Infektionen mit «Omikron». Eine Übersicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine neue Coronavirus-Variante aus Südafrika breitet sich in Europa aus.
- Nebst Belgien wurden auch in Deutschland und Italien erste Fälle entdeckt.
Die neue Corona-Variante «Omikron» breitet sich rasant aus – insbesondere in Europa. Die hochansteckende Variante des Coronavirus wurde am Freitag erstmals in Belgien festgestellt. Seithermeldet ein europäisches Land nach dem anderen positive Fälle.
In den englischen Städten Nottingham und Brentwood ist am Samstagnachmittag jeweils ein Fall festgestellt worden. Beide Fälle sollen miteinander in Verbindung stehen und auf Reisen in den Süden Afrikas zurückzuführen sein.
Grossbritannien hat infolgedessen die Einreiseregeln verschärft. Alle Ankommenden müssen nach ihrer Einreise einen PCR-Test machen. Zudem müssen sie bis zum Erhalt eines negativen Testergebnisses in Quarantäne gehen, erklärte der britische Premier Boris Johnson am Samstag. Das gilt unabhängig vom Impfstatus und soll nach drei Wochen überprüft werden.
Auch Deutschland bestätigte am Samstag zwei «Omikron»-Fälle. Die beiden Reisenden seien am 24. November mit einem Flug aus Südafrika eingetroffen, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek.
Das bayerische Gesundheitsministerium forderte Fluggäste, die mit demselben Flug eingereist sind, auf, sich umgehend bei ihrem zuständigen Gesundheitsamt zu melden. Alle Personen, die in den vergangenen 14 Tagen aus Südafrika eingereist seien, sollten sofort ihre Kontakte reduzieren. Zudem wurden Betroffene angewiesen einen PCR-Test unter Angabe ihrer Reisegeschichte machen und umgehend das Gesundheitsamt kontaktieren.
Italienischer «Omikron»-Patient in guter Verfassung
Am Samstagabend teilten auch die italienischen Behörden mit, dass ein Flugpassagier in Mailand positiv auf die neue Corona-Variante getestet wurde. Der Patient befinde sich aber in guter körperlicher Verfassung.
In Tschechien ist ebenfalls die neu entdeckte Corona-Variante «Omikron» nachgewiesen worden. Nach einer sogenannten Genomsequenzierung stehe dies «mit rund 90-prozentiger Sicherheit» fest, sagte ein Spital-Sprecher am Samstagabend. Eine weitere Probe sei zur näheren Analyse an das nationale Referenzlabor in Prag geschickt worden.
Verdachtsfälle der neuen Variante des Coronavirus in den Niederlanden und in Österreich
In den Niederlanden sind zudem 61 Rückreisenden aus Südafrika positiv auf das Coronavirus getestet worden. Noch ist aber unklar, ob sich die betroffenen Personen mit der hochansteckenden «Omikron»-Variante angesteckt haben.
Einen ersten Verdachtsfall gibt es auch im österreichischen Tirol. Dort liegt seit Samstagabend ein mit einer Südafrikareise assoziiertes positives PCR-Testergebnis im Bezirk Schwaz vor.
Es bestehe ein konkreter Verdacht, dass es sich um die neue Virus-Mutation handeln könnte, so das Land. Von der Infektion betroffen sei eine Person, die nach einer Südafrika-Reise positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die betroffene Person weise derzeit keine Symptome auf.
Die zuerst in Südafrika und Botsuana nachgewiesene Variante B.1.1.529 des Coronavirus wurde am Freitag von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als «besorgniserregend» eingestuft.
Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht davon, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern könnte.