Coronavirus: Ösi-Wirtin erleidet wegen Ungeimpften-Lockdown Einbruch
Der Lockdown für Ungeimpfte wegen des Coronavirus ist in Österreich seit gestern vorbei. Doch er hat Spuren im Gewerbe hinterlassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Zweieinhalb Monate galt für Ungeimpfte in Österreich ein Lockdown.
- Der ist nun vorbei – jedoch plant die Regierung eine Impfpflicht.
- Nau.ch hat mit einer Wirtin in einem Café in Bregenz (Ö) gesprochen.
Nach zweieinhalb Monaten ist der Lockdown für Ungeimpfte in Österreich seit Montag wieder aufgehoben.
Trotzdem: Wie ein Augenschein von Nau.ch in Bregenz zeigt, sind die Strassen wie leergefegt – in weiten Teilen des Landes gilt weiterhin 2G. Ein Besuch im Café? Für Ungeimpfte nach wie vor unmöglich.
Seit Mitte November durften alle Einwohner über zwölf Jahre ohne Impfnachweis gegen das Coronavirus oder Genesung ihre Wohnung kaum verlassen. Nur noch Lebensmittel-Einkäufe, Arbeit oder Ausbildung und Arztbesuche waren erlaubt.
Als Begründung wird von der Regierung wie auch hier in der Schweiz die ausbleibende Extrem-Belastung der Spitäler genannt.
Vertrauen der Österreicher in Regierung gesunken
Ein Besuch in einem Café in Bregenz legt nahe: Das Vertrauen der Österreicher in ihre Regierung ist gesunken.
Wirtin Jacqueline B. sagt zu Nau.ch: «Wir wünschen uns alle, dass es endlich vorbei ist.»
«Ich hatte rund 30 bis 40 Prozent Umsatzeinbusse», sagt sie zu Nau.ch.
Es sei schon aufgefallen, dass deutlich weniger Leute ins Café gekommen seien. «Vor allem auch Ungeimpfte», so die Österreicherin. Der Staat habe zwar unterstützt, aber lange nicht gut genug.
Den Lockdown für Ungeimpfte hielt Jacqueline B. für «Schwachsinn». Da sich Ungeimpfte regelmässig testen liessen, würden sie so das Coronavirus weniger weitergeben. Zudem habe es wegen dem Lockdown regelmässig Streit unter Gästen gegeben.
Impfpflicht «light» kommt wohl wegen Coronavirus
Obschon der Lockdown für die Ungeimpften nun Geschichte ist, kommt schon bald der nächste Hammerschlag. Voraussichtlich am Freitag führt Österreich nämlich als erstes EU-Land eine Impfpflicht für Erwachsene ein.
Geplant ist eine Art Impfpflicht «light»: Bis Mitte März gilt zunächst eine Übergangsphase, innerhalb derer alle Haushalte schriftlich informiert und noch keine Strafen verhängt werden sollen. Danach müssen Ungeimpfte, die einen Haupt- oder Nebenwohnsitz in Österreich haben, mit einer Busse von 600 bis 3600 Euro rechnen.