Coronavirus: Österreich geht einen Schritt weiter als Rest der Welt
In einigen Länder dieser Welt gilt bereits eine Impfpflicht gegen das Coronavirus für gewisse Berufsgruppen. Nur Österreich geht bislang einen Schritt weiter.
Das Wichtigste in Kürze
- In Österreich gilt ab Februar 2022 eine gesetzliche Impfpflicht für die ganze Bevölkerung.
- Damit nimmt unser Nachbar eine Vorreiterrolle ein.
- Kaum ein Land auf der Welt hat diese Massnahme gegen das Coronavirus bislang erlassen.
Österreich befindet sich ab kommenden Montag in einem zehntägigen Lockdown. Dieser kann, sofern es die Corona-Lage erfordert, um maximal zehn Tage erweitert werden. Man habe die Notbremse ziehen müssen, sagte Kanzler Alexander Schallenberg am Freitag vor den Medien.
Hinzu kommen weitere Massnahmen gegen das Coronavirus: Die Home-Office-Pflicht wird wieder eingeführt und die Maskenpflicht ausgeweitet. Ab Februar 2022 gilt zudem für die gesamte Bevölkerung eine gesetzliche Impfpflicht.
Bisher haben einige Staaten weltweit die Impfpflicht nur auf gewisse Berufsgruppen erlassen. Österreich geht aber noch einen Schritt weiter und nimmt damit eine Vorreiterrolle ein.
Coronavirus: Hier gilt eine allgemeine Impfpflicht
Im Vatikan, dem kleinsten Land der Welt, gilt seit dem 8. Februar dieses Jahres eine Impfpflicht für alle Bewohner und dort beschäftigten Angestellten. Die Strafen bei einem Verstoss reichen theoretisch bis hin zur Entlassung.
In Tadschikistan gibt es ein Regierungsdekret, wonach sich alle Personen über 18 Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen muss. Details zur Umsetzung dieser Impfpflicht sind allerdings nicht bekannt.
Turkmenistan zählt zu den wenigen Ländern weltweit, die noch keinen einzigen Corona-Fall gemeldet haben. Das zentralasiatische Land kündigte Anfang Juli trotzdem eine Corona-Impfpflicht für alle Bewohner ab 18 Jahren an.
Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen
Einige Länder haben eine Covid-19-Impfpflicht nur für bestimmte Berufsgruppen eingeführt. Italien war diesbezüglich eines der ersten Länder Europas. Seit Ende Mai ist das Gesundheitspersonal zum Piks verpflichtet. Hunderte Mediziner wurden seither vom Dienst suspendiert.
Die britische Regierung um Boris Johnson teilte Mitte Juni mit, dass Mitarbeiter von Altersheimen gegen Covid-19 vollständig geimpft sein müssen. In Grossbritannien gilt die Impfpflicht auch für Coiffeure sowie für andere Dienstleister. Die Massnahme muss noch vom Parlament gebilligt werden.
Auch Griechenland zog nach und führte die Impfpflicht ab Mitte August für Angestellte von Alters- und Pflegeheimen ein. Seit dem 1. September gilt sie zudem für den Gesundheitsbereich.
In Frankreich gilt seit Mitte September für das gesamte Personal der Gesundheitsbranche eine Impfpflicht. Das Gesundheitsministerium teilte Mitte Oktober mit, der überwiegende Teil der rund 2,7 Millionen Beschäftigten habe sich an die Vorgabe gehalten. Zwischenzeitlich seien aber rund 15'000 Beschäftigte ohne Gehaltsfortzahlung suspendiert worden.
Der Kampf um eine Impfpflicht gegen das Coronavirus wird in den USA vor Gericht ausgetragen. US-Präsident Joe Biden verkündete im September eine Impfpflicht für Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern und bestimmte Arbeitnehmer im Gesundheitswesen.
Die entsprechende Verfügung wurde von einem Berufungsgericht in New Orleans vor zwei Wochen jedoch ausser Kraft gesetzt. Der Streit geht nun vor Gericht in die nächste Runde. Ungeachtet dessen haben 25 Bundesstaaten unterschiedliche Impfpflichten für die Angestellten staatlicher Behörden oder von Gesundheitseinrichtungen eingeführt.