Coronavirus: Österreichs Festtags-Lockdown kostet 3,8 Milliarden
Der Festtags-Lockdown trifft die österreichischen Hotels und Gastrobetriebe hart. Sie werden bis zur vorgesehenen Öffnung etwa 3,8 Milliarden Franken verlieren.
Das Wichtigste in Kürze
- In Österreich bleiben Hotel- und Gastgewerbe bis am 6. Januar geschlossen.
- Damit werden die Betriebe etwa 3,8 Milliarden Franken verlieren.
- Normalerweise besuchen in der Wintersaison 16 Millionen Menschen das Land.
Nach langem Hin und Her, hat auch die österreichische Regierung am Mittwoch durchgegriffen: «Kurz vor Weihnachten» wird für alle Einreisenden aus Corona-Risikogebieten eine zehntägige Quarantänepflicht eingeführt. Zudem müssen die Lokale und Hotels in den Ski-Gebieten bis am 6. Januar geschlossen bleiben. Eine Hiobsbotschaft für die Betriebe!
In einer normalen Wintersaison besuchen gemäss «Oe24.at» 16 Millionen Gäste unser Nachbarland. Demnach hängen 300'000 Arbeitsplätze direkt vom Tourismus ab. Werden die Zulieferer miteinberechnet, steigt die Zahl auf über 700'000.
Die Verlängerung des Lockdowns werde den Hotels und Gastrobetrieben rund 3,5 Milliarden Euro (rund 3,8 Milliarden Franken) Verlust einbringen. Dies gehe aus Zahlen des österreichischen Finanzministeriums hervor. Für einige Regionen wie das Tirol (etwa 10 Prozent der regionalen Wertschöpfung) sind die Einnahmen durch den Wintertourismus überlebenswichtig.
Kanzler Kurz verspricht wirtschaftliche Entschädigungen
Für die Gaststätten und Hotels werde es wirtschaftliche Entschädigungen geben, sagte Kanzler Sebastian Kurz an einer Pressekonferenz gestern. «Es ist eine aussergewöhnliche Situation, die von allen sehr viel abverlangt», so Tourismusministerin Elisabeth Köstinger.
Bis jetzt ist der Staat für 80 Prozent der entgangenen Umsätze aufgekommen. Bis zum Ende des laufenden Jahres soll den betroffenen Betrieben die Hälfte ihrer Verluste ersetzt werden.
In Österreich wird dabei die Summe der Auszahlung basierend auf den Einnahmen des Vorjahres berechnet. Zudem steht den Betrieben ab Januar der Fixkosten-Zuschuss zu, zum Beispiel für die Ausgaben für die Miete oder die Versicherungen.
Das Hotel- und Gastgewerbe ist in Österreich seit dem 3. November geschlossen. Am 17. November folgte dann die Schliessung der meisten Läden.
Die Lifte in den Skigebieten dürfen ab dem 24. Dezember aber dennoch öffnen – und können somit im Wesentlichen von Einheimischen genutzt werden. So viel Platz auf den Pisten wird es wohl nie mehr geben.
Mit Österreich hat ein weiteres Land dem europäischen Druck – zumindest teilweise – nachgegeben. Damit steigt auch der Druck auf die Schweiz weiter. Hierzulande wurden bisher keine zusätzlichen Einschränkungen über die Festtage für die Skigebiete erlassen.