Russland behauptete als erstes Land, einen Impfstoff gegen das Coronavirus zu haben. Nun sagen Forscher, Studiendaten seien manipuliert worden.
Impfstoff Coronavirus
Offizielles Foto des neuen Impfstoffs aus Russland. - Russian Direct Investment Fund/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland brachte ohne klinische Tests einen Corona-Impfstoff auf den Markt.
  • Nun werden Vorwürfe zur Manipulation der Daten laut.
  • Die Fälschung der Daten sei offensichtlich, sagen renommierte Forscher.
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Russland lancierte den ersten Impfstoff gegen das Coronavirus und zog somit alle Aufmerksamkeit auf sich. Ein Team von renommierten Forschern nahm die Studiendaten genauer unter die Lupe. Das Ergebnis: Russland soll die Daten zum Impfstoff «Sputnik V» manipuliert haben.

Der Impfstoff wurde keinem notwendigen klinischen Test nach internationalem Standard unterzogen. Dennoch soll Kreml-Chef Wladimir Putin das Medikament seiner Tochter verabreicht haben.

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Wladimir Putin soll seiner Tochter den Impfstoff gegen das Coronavirus verabreicht haben. - EPA

Der Molekularbiologe Enrico Bucci und sein Team zweifeln die Echtheit von «Sputnik V» an. Sie hegen den Verdacht der Manipulation. Die Studienergebnisse sollen erfunden sein, wie der «Spiegel» berichtet.

Auffällig ähnliche Zahlenmuster

So sei bei einer Abbildung in der Studie ein auffälliges Zahlenmuster feststellbar. Verschiedene Personen hätten an unterschiedlichen Tagen exakt denselben Antikörperspiegel gehabt.

Dabei soll auch der Wert der T-Zellen im Blut identisch gewesen sein. Der Haken an der Sache: Die Probanden hatten alle unterschiedliche Formen des Impfstoffs erhalten.

Coronavirus Impfung
Ungeimpfte haben häufig einen Migrationshintergrund. - Keystone

«Das ist, als ob man würfelt und mehrmals genau die gleiche Zahlenfolge erhält», sagt Bucci der «Moscow Times». Die Daten wirken so, als ob sie mit Photoshop bearbeitet wurden, findet Immunologe Andrea Cossarizza. Aus statistischer Sicht seien die Zahlen schlicht unwahrscheinlich. Mit einem offenen Brief an das Fachblatt «Lancet» fordert das Forscher-Team Einsicht in die Rohdaten der Studie.

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