Coronavirus: Variante aus Frankreich hat mehr Mutationen als Omikron

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Frankreich,

Delta, Omikron – und jetzt B.1.640.2. In Südfrankreich ist eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. Das ist bisher über sie bekannt.

Coronavirus
In Südfrankreich ist eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die in Südfrankreich entdeckte Corona-Variante soll mehr Veränderungen haben als Omikron.
  • Ein Forscher aus London und die Corona-Taskforce geben allerdings ein wenig Entwarnung.

Gerade geben sich Forscher vorsichtig optimistisch, dass Omikron wohl weniger gefährlich ist als Delta. Und schon melden Wissenschaftler aus Frankreich die nächste Mutation des Coronavirus.

Bislang wurde die neue Variante B.1.640.2 bei mindestens 12 Patienten aus Südfrankreich entdeckt.

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Eine Person, die aus dem zentralafrikanischen Land Kamerun nach Südfrankreich geflogen ist, soll dort mindestens zwölf Menschen mit einer unbekannten Version des Coronavirus angesteckt haben. - Keystone

Die Infektion wurde zu einer Person zurückverfolgt, die aus dem zentralafrikanischen Kamerun nach Frankreich gereist war.

Noch mehr Veränderungen als Omikron

Die ersten Erkenntnisse lassen darauf schliessen, dass die neue Version noch stärker verändert sein könnte als die stark grassierende Omikron-Variante.

In einer Preprint-Studie (noch nicht von unabhängigen Experten geprüft) heisst es: Die neue Variante weise insgesamt 46 Mutationen am Spike-Protein auf. Also an dem Teil des Virus, mit welchem es an die menschlichen Zellen andockt und diese infiziert. Damit hat die neue Version neun Veränderungen mehr als Omikron.

Ansteckender als andere Varianten des Coronavirus?

Die beobachteten Mutationen lassen es möglich erscheinen, dass B.1.640.2 ansteckender ist als bisherige Varianten.

Aber: In der Praxis deutet aktuell wenig darauf hin. Der Virologe Tom Peacock vom Imperial College in London erklärt, dass erste bekannte Genomsequenzen der neuen Variante bereits am 4. November in die entsprechende Fachdatenbank hochgeladen worden seien. Von Omikron seien Proben dagegen erst drei Wochen später bekannt geworden.

Von Omikron gebe es trotz kürzerer Zeitspanne mittlerweile 120'000 sequenzierte Patientenproben. Von der von den Franzosen beschriebenen Variante nur etwa 20.

Macht Ihnen die neue Variante des Coronavirus Angst?

Peackock schreibt, der neue Erreger habe seine Chance gehabt, für Probleme zu sorgen. Er habe diese aber offenbar nicht nutzen können.

Das sieht auch Samia Hurst, Vize-Präsidentin der Schweizer Corona-Taskforce so. «Diese Variante scheint sich nicht gegen Omikron und Delta durchsetzen zu können», sagte sie am Dienstag vor den Medien.

Zu beachten gibt es allerdings: In Südfrankreich wurden zuletzt wieder mehr Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Ob der Anstieg zum Teil mit der neuen Variante zusammenhängt, ist noch nicht bekannt.

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