Coronavirus: Wieso wusste Schweizer nichts von London-Quarantäne?

Der Fall des Schweizers, der am Flughafen London Heathrow nichts von den geltenden Quarantäneregeln wusste, hat für Aufruhr gesorgt. Auf Social Media wurde Kritik an Premier Johnson und der schlechten Kommunikation über die Massnahmen laut.

Das Home Office, das zuständige Departement für Immigration und Grenzkontrolle, will sich zum Schweizer nicht äussern. Reisende seien selbst dafür verantwortlich, sich über die Einreisebedingungen zu informieren. Die Massnahmen sind online publiziert.

Eine Sprecherin betont aber: «Die Verkehrsunternehmen haben den Auftrag, die Reisenden über die geltenden Regeln zu informieren.» Zudem laufe eine Marketing-Kampagne.

Hat also die Airline den Schweizer nicht informiert? Oder hat er nicht zugehört?

Wie der Fall des kranken Schweizers zeigt, ist es offenbar möglich, ohne Information in London Heathrow zu landen.

Doch: Dass jemand den Flughafen verlässt, ohne über die Quarantäneregel Bescheid zu wissen, hält das Home Office für unmöglich.

Denn: Wer in Grossbritannien ankommt, muss ein Online-Formular ausfüllen. Darin müssen die Angaben zur Person, die genauen Reiseinformationen und die Adresse in Grossbritannien angegeben werden. So können die Behörden die Passagiere informieren, falls sich jemand im gleichen Flugzeug oder Zug mit dem Coronavirus angesteckt hat.

Die Home-Office-Sprecherin sagt: «Wenn sie das nicht schon im Flugzeug erledigen, sind am Flughafen Leute, die ihnen dabei helfen.»

Ab da kennen die Briten-Behörden kein Pardon. Wer sich weigert, das Formular auszufüllen, erhält eine Busse von 100 Pfund. Wer sich nicht an die Quarantäne-Massnahmen hält, wird mit 1000 Pfund gebüsst.