Coronavirus: Unterstützung für kranken Schweizer ist gross
Das Wichtigste in Kürze
- Ein kranker Schweizer kam am Montag am Londoner Flughafen Heathrow an.
- Dort hätte er sich für 14 Tage in Isolation begeben sollen, was er nicht zu wissen schien.
- Auf Social Media erhält er nun viel Zuspruch.
Ein kranker Schweizer, der am Montagmorgen am Flughafen Heathrow ankam, sorgt für Tumult. Nach der Einreise sollten sich die Touristen neuerdings für zwei Wochen in eine Selbstisolation begeben. Stattdessen wollte der kränkelnde Schweizer in die U-Bahn einsteigen und direkt ins Spital fahren.
Angesprochen von einem Journalisten sagte der Schweizer, dass er über eine 14-tägige Quarantäne nicht informiert worden sei. Der Clou an der Sache: Bei Nichteinhalten der Isolation droht eine Geldbusse von bis zu 1000 Pfund (1200 Franken).
Nur: Wie soll die Regel beachtet werden, wenn sie nicht kommuniziert wird?
Solidarität mit Schweizer ist gross
Dies fragen sich auch viele Nutzer auf Social Media. Die Solidarität mit dem Schweizer ist gross. Viele Engländer verstehen nicht, wieso die neue Quarantäne-Regel nicht gut ausgeschildert ist. So äussert sich auch Stuart Thomson auf Twitter: «Was für ein absoluter Scherbenhaufen diese Regierung nur ist.»
Viele verstehen nicht, wieso der Flughafen Heathrow die neue Regel nicht adäquat kommuniziere. Einige wundern sich auch, wieso Premier Johnson die Quarantäne erst seit Montag eingeführt hat. «Die vergangenen drei Monate war dies auch nicht nötig», so ein weiterer User auf Twitter.
Und: viele Briten sind sauer. Aber nicht auf den Schweizer, sondern auf Premier Boris Johnson. Denn seine neu eingeführte Quarantäne-Vorschrift greift offensichtlich nicht.
Das Video des Schweizers geht viral. Und an die Adresse Johnsons kommen immer mehr Nachrichten wie diese: «Die NHS ist Ihnen egal. Wenn nicht, erklären Sie dies!»
Ohnehin sei die Quarantäne unnütz, wenn die Fallzahlen des Coronavirus derart hoch seien, so ein weiterer User.
Meinungen über Quarantäne wegen des Coronavirus gehen auseinander
Die Meinungen über die Quarantäne-Regel sind verschieden. Während einige sich dafür ausgesprochen haben, sieht es ein niederländischer Anwalt etwas anders. In einem Interview mit «Yahoo News» sagt er, dass sich dabei um eine «bescheuerte Idee» handle.
«In Grossbritannien erkranken immer noch mehr Menschen am Coronavirus. Vielleicht sollte Europa vor uns beschützt werden und nicht umgekehrt», so der 52-Jährige.