Dänisches Containerschiff durchfährt allein Nordostpassage
Die Nordostpassage war bis vor kurzem nur mit Hilfe von Eisbrechern passierbar. Die Reisezeit ist gegenüber der üblichen Route bis zu 40 Prozent geringer.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Eis an der Nordostpassage ist durch den Klimawandel zurückgegangen.
- Schiffe könnten über die «Abkürzung» viel Zeit und Treibstoff sparen.
Der weltgrösste Schifffahrtskonzern Maersk hat erstmals ein grosses Containerschiff durch die Nordostpassage geschickt. Die «Venta Maersk» nahm auf dem Weg vom russischen Wladiwostok nach Europa nicht die übliche Route durch den Suezkanal, sondern die «Abkürzung» durch das Eismeer nördlich von Russland, wie der dänische Rundfunk berichtete. Am Montag war das Schiff bereits nördlich von Norwegen am Nordkap unterwegs. «Die Reise verlief ganz nach Plan und der Mannschaft geht es gut», teilte das Unternehmen dem Sender mit. Ziel ist St. Petersburg.
Die Nordostpassage durch das Beringmeer, vorbei am Nordpol und durch die Barentssee war bis vor kurzem nur mit Hilfe von Eisbrechern passierbar. Durch den Klimawandel wird sie besser und besser schiffbar, da das Polareis immer schneller schmilzt. Sie könnte die Reisezeit zwischen den Kontinenten um bis zu 40 Prozent verringern, was Reedereien enorme Treibstoff-Ersparnisse brächte.
Für Maersk ist die Fahrt nach eigenen Angaben zunächst allerdings nur ein Test und noch kein Startschuss für eine neue kommerzielle Route. Zuvor hatten bereits zwei Tanker und kleinere Frachter die Nordostpassage getestet.