Darum ist der Hype um Prime-Energy-Drinks so gross
Die Getränkemarke Prime ist bei Kindern und Jugendlichen äusserst beliebt. Grund sind die Influencer hinter dem Produkt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Getränkemarke Prime ist so beliebt, dass sie meist ausverkauft ist.
- Grund sind die Influencer hinter dem Produkt: Logan Paul und KSI.
- Das an eine junge Zielgruppe vermarktete Produkt steht wegen zu viel Koffein in Kritik.
Die Getränkemarke Prime geht derzeit durch die Decke. Die Nachfrage ist so gross, dass die Produkte oft ausverkauft sind. Und wenn es irgendwo Prime hat, stürmen die Kinder und Jugendlichen den Laden, wie Videos zeigen.
Es gibt sogar eine App, die Käufern anzeigt, wo Prime noch vorrätig ist. Der «Prime Tracker UK» steht im britischen App Store in der Kategorie Shopping momentan an der Spitze.
Es kommt sogar noch dicker: Weil man selbst mit der App nur schwierig fündig wird, werden die Getränke auf den Schulhöfen auf dem Schwarzmarkt gehandelt. In Grossbritannien reagieren mehrere Schulen mit einem Verbot, wie «Business Insider» berichtet.
Youtube-Skandal-Stars stecken dahinter
Die Getränke kommen in allen möglichen Farben und Geschmacksrichtungen daher. Von «Meta Moon» bis zum «Tropical Punch» ist alles dabei. Aber um den Geschmack geht es eigentlich gar nicht. Wichtiger sind die beiden Männer hinter der Marke: Youtuber KSI und Logan Paul.
Die beiden sind riesige Influencer. Zusammen folgen ihnen auf Youtube alleine knapp 48 Millionen Menschen. Und auf anderen Kanälen, Instagram, Twitter, TikTok kommen noch Millionen obendrauf.
Die Marke selbst hat auf Instagram 1,7 Millionen Follower – der Getränkegigant Coca-Cola kommt auf 2,9 Millionen. Man bedenke: Coca-Cola gibt es seit über 100 Jahren, Prime wurde Anfang 2022 aus dem Boden gestampft.
Dass die beiden bei Kindern und Jugendlichen so gut ankommen, dürfte auch daran liegen, dass sie im Sport Geschäfte machen. KSI als Boxer, Logan Paul als Wrestler. Aber auch ihre Skandale dürften zu ihrem Erfolg beigetragen haben.
Ein Beispiel: Paul lud 2017 ein Video aus dem japanischen «Suicide Forest» bei Youtube hoch. Darin zu sehen war die Leiche eines Mannes, der Suizid begangen hatte.
Koffein, Koffein, Koffein
Und auch Prime kommt nicht ohne Skandale aus. Die Getränke sind umstritten und kommen deshalb ausserhalb von den USA nur in abgeschwächter Form auf den Markt.
Der Grund: In den USA steckten in einer Dose ganze 200 Milligramm Koffein. Zum Vergleich: Eine Dose Red Bull hat 80 Milligramm. In Grossbritannien sind es «nur» 140 Milligramm Koffein pro Dose – mehr wäre nicht erlaubt.
Möglich machen das die laxen Vorschriften der US-Lebensmittelbehörde. Die erlaubt alles, solange es «einen nicht beim ersten Schluck umbringt», wie die «Süddeutsche Zeitung» schreibt.
Doch auch dort regt sich Widerstand: Der Fraktionsführer der Demokraten im US-Senat forderte vor kurzem die Lebensmittelbehörde auf, das Getränk genauer unter die Lupe zu nehmen.
In der Schweiz hat der erste Händler den Verkauf des Energydrinks übrigens schon wieder eingestellt. Wie «20 Minuten» berichtet, war dem Süsswaren-Händler Lolipop der Koffeingehalt dann doch zu hoch. Und so wie in den USA dürfte man den Energydrink ohnehin nicht verkaufen.