Bertrand Piccard warb für nun insolventes Prime Energy
Solarfirma Prime Energy meldet Konkurs an und tausende Anleger bangen um ihr Geld. Bertrand Piccard, langjähriger Werbeträger, distanziert sich vom Unternehmen.
Der Konkurs der Solaranlagen-Betreiberin Prime Energy erschüttert die Schweiz. Laut «Watson» sind mehr als tausend Anleger von der Pleite betroffen.
Bertrand Piccard, bekannter Abenteurer und Solarpionier, war jahrelang bezahlter Botschafter für das Unternehmen.
Betrand Piccard & Prime Energy
Laut «Watson» sagte Piccard in einem früheren Interview mit der «Handelszeitung»: «Ich möchte für das, woran ich glaube, auch mit meinem Geld einstehen.»
In diesem Zusammenhang erwähnte er auch den Kauf von Aktien der Prime Energy Cleantech.
Piccard verschwieg jedoch seine Rolle als bezahlter Botschafter. Laurin Fäh, Unternehmer hinter Prime Energy, bezeichnete Piccard als Glücksfall für die Firma.
Viele Anleger vertrauten auf Piccards Reputation
Laut «Watson» investierte beispielsweise die 58-jährige Genferin Floriane Buttarella ihr gesamtes Vorsorgekapital von 100'000 Franken in eine Prime Energy Obligation. Sie hoffte auf jährliche Zinsen von 3250 Franken.
Piccards Beteiligung und sichtbare Projekte wie die Solaranlage auf dem Stade de Genève weckten Vertrauen bei den Anlegern.
Piccard äussert Betrugsverdacht
«Watson» berichtet, dass Prime Energy seit 2016 Obligationenanleihen im Wert von rund 170 Millionen Franken ausgegeben hat. Bis zu 2000 Personen könnten von der Pleite betroffen sein.
Piccard distanziert sich nun vom Unternehmen. Ende Oktober äusserte er laut «Watson» auf einer Gläubigerversammlung den Verdacht eines möglichen Betrugs durch Mehrheitsaktionär Laurin Fäh.
Fäh weist Vorwürfe zurück
Laurin Fäh, 71-jähriger Unternehmer hinter Prime Energy, sieht einer möglichen Strafklage gelassen entgegen. Er spricht von einer normalen Geschäftsdiversifizierung.
«Watson» berichtet, dass Fäh eigene Fehler einräumt, aber auch externe Faktoren für den Untergang verantwortlich macht. Er schätzt die vorhandene Substanz auf 150 Millionen Franken.
Piccard steckte viel Geld ein
Laut «Swissinfo» war für Piccards Botschafterrolle eine jährliche Entschädigung von 100'000 Franken vorgesehen. Zusätzlich erhielt er Aktien und Obligationen des Unternehmens im Wert von mehreren hunderttausend Franken.
Piccard soll laut der «Tribune de Genève» bereits im März 2023 über die Probleme des Unternehmens informiert worden sei. Zu diesem Zeitpunkt sei sein Botschaftervertrag ausgelaufen.
Ende Oktober erklärte Piccard jedoch auf einer Krisensitzung, er habe zur gleichen Zeit wie die Investoren von der Insolvenz erfahren.
Unsichere Zukunft für Anleger
Der Konkurs von Prime Energy hinterlässt viele offene Fragen. Tausende Anleger bangen um ihr investiertes Geld.
Die genauen Umstände und mögliche rechtliche Konsequenzen bleiben abzuwarten.