Das sind die schlimmsten Respektlos-Touris der Welt
Pöbel-Attacken, Pyramiden-Besteigungen und Bergsteiger-Müll: Immer wieder missachten Touristen in aller Welt die gängigen Verhaltensregeln. Eine Übersicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein junger Mann hat eine Liebeserklärung in die Mauer des Kolosseum geritzt.
- Mit solchen schlechten Manieren steht der Tourist nicht alleine da – im Gegenteil.
Die italienische Hauptstadt Rom machte zuletzt mehrfach Schlagzeilen – nicht mit leckeren Spezialitäten oder sommerlichem Wetter, sondern mit ungenierten Touristen.
Erst diese Woche sorgte ein junger Mann mit seiner Liebeserklärung am Kolosseum für Empörung. Sichtlich verliebt ritze er mit einem Schlüssel «Ivan + Hayley 23» in die Mauer des antiken Amphitheaters. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Geldbusse von mindestens 15'000 Euro (14'600 Franken).
Bereits zur Rechenschaft gezogen wurde ein Tourist aus Saudi-Arabien. Er war letzten Frühling mit seinem gemieteten Maserati die Spanische Treppe hinuntergefahren und hatte dabei mehrere Treppen des Weltkulturerbes beschädigt.
Damit nicht genug: Nur wenige Wochen später rollten zwei US-amerikanische Touristen mit dem E-Scooter die Touristenattraktion hinunter. Dabei kam es zu Kratzern auf den Stufen, sogar Schichten des Travertin-Steins löste sich ab.
Wegen Nacktbildern der Insel verwiesen
Doch nicht nur in Rom, auch an anderen Orten auf der Welt sind Touristen den Behörden ein Dorn im Auge. So etwa auf der indonesischen Ferieninsel Bali. Einige Touristen wurden dort gar ausgewiesen, nachdem sie nackt auf dem heiligen Vulkan Agung oder an anderen sakralen Orten posiert haben.
Auf Neuseeland wiederum sorgte vor vier Jahren eine britische Grossfamilie für Aufsehen. Die Gruppe vermüllte damals Strände und klaute an Tankstellen. Sie weigerte sich auch, in Restaurants zu bezahlen und pöbelte jeden an, der ihr Verhalten kritisierte.
Ihr unverschämtes Benehmen sorgte sogar für so viel Aufsehen, dass die Geschichte mittlerweile sogar als Musical-Satire im Theater zu sehen ist: «The Unruly Tourists» (etwa: Die ungezogenen Touristen) heisst das Bühnenstück.
«Höchstgelegene Müllhalde der Welt»
Selbst auf dem Mount Everest – dem höchsten Berg der Erde – zeigen Touristen keine Manieren. Mit jeder Menge Ausrüstung rücken sie an, lassen am Ende aber Zelte, Kleidung, Gaskocher, Verpackungen und Sauerstoffflaschen zurück.
Das Resultat: Der 8848 Meter hohe Himalaya-Koloss gilt mittlerweile als «höchstgelegene Müllhalde der Welt». Um dagegen anzukämpfen, verlangen Expeditionsfirmen von Kunden ein Müllpfand von 4000 Dollar (rund 3500 Franken). Wenn diese dabei erwischt werden, wie sie Unrat auf dem Berg zurücklassen, wird das Geld einbehalten.
Einen der schwersten Fehltritte leistet sich 2018 ein dänischer Fotograf. Zusammen mit seiner Partnerin klettert er nachts auf die berühmte Cheopspyramide, was an sich schon strengstens verboten ist. Dann aber fotografiert und filmt er sich dort beim – zumindest angedeuteten – Sex.
Die Behörden sind entsetzt und sprechen von «einem Verstoss gegen die öffentliche Moral». Die Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen ein. Schon 2016 wird ein deutscher Tourist mit einer lebenslangen Einreisesperre belegt, weil er verbotenerweise auf eine Pyramide geklettert war.