Das steckt wirklich hinter dem Schock-Video von Neapel
Das Schock-Video aus dem neapolitanischen Spital Cardarelli ist echt. Der Präsident der Region erklärt über Facebook die Umstände. Der Tote war 84-jährig.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein schockierendes Twitter-Video aus einem Spital in Neapel sorgte für heftige Reaktionen.
- Ein älterer Mann liegt darin tot im Bad, der Flur ist mit Krankenbetten überfüllt.
- Der Präsident der Region Kampanien erklärt auf Facebook «die wahre Geschichte».
Es war DAS Tagesthema am Donnerstag in Italien und weltweit im Netz. Ein schockierendes Twitter-Video aus dem Spital Cardarelli in Neapel zeigt einen Patienten tot im Bad.
Zudem ist der Flur zu sehen, der überfüllt ist mit Krankenbetten. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen stieg zuletzt in Italien stark an. Umso alarmierender ein solches Video einer überfüllten Notfallstation. Der Filmer klagt im Video: «Sie werden in ihren Exkrementen zurückgelassen.»
Der italienische Aussenminister Luigi Di Maio kommentierte die Aufnahmen als «schockierend». Er warf den lokalen Behörden vor, das Leben und Recht auf Gesundheit jedes einzelnen Bürgers nicht zu schützen.

Am Donnerstagabend kommentiert Vincenzo De Luca, Präsident der Region Kampanien, das Schock-Video. «Die Wahre Geschichte des Todes im Cardarelli», schreibt er auf Facebook in Grossbuchstaben.
«Abscheuliches» Video
Beim Toten handle es sich um den 84-jährigen Giuseppe C. Er sei am Mittwoch, bereits mit Sauerstoff versorgt, von zu Hause in die Notaufnahme des Spitals gekommen. Der Patient habe eine beträchtliche Krankenakte gehabt, unter anderem mit Bluthochdruck, Diabetes und einem chirurgisch entfernten Kehlkopf.
Vor der Aufnahme sei er auf die Toilette gegangen. Als sich die Pflegefachfrau nach zehn Minuten Sorgen gemacht habe und nachschauen ging, habe sie den Mann lebendig am Boden aufgefunden. Just als sie die Liege holen wollte, um ihm zu helfen, habe ein weiterer Mann den Mut gehabt ein Video der Szenerie zu drehen und posten.

Der Präsident schreibt weiter, er habe dem Chef des Spitals empfohlen, den Urheber des «abscheulichen» Videos bei den Behörden zu melden. Es handelt sich bei ihm um einen 30-Jährigen. Er habe sich vor der Aufnahme selber in die Notaufnahme begeben und sei dann am Abend, entgegen der Meinung der Ärzte, wieder gegangen.
De Luca bringt auch seine grosse Dankbarkeit fürs Gesundheitspersonal zum Ausdruck. Solche Videos seien nicht zielführend, sondern kontraproduktiv.