Kramp-Karrenbauer, Merz oder Spahn – wer wird morgen zur Nachfolge von Angela Merkel an der Spitze der CDU gewählt? Eine Übersicht.
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Christlichdemokratische Volkspartei: Wer wird die Nummer eins bei der CDU? Friedrich Merz (l.), Jens Spahn (m.) oder Kramp-Karrenbauer. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag wählt die CDU ihren neuen Parteichef.
  • Angela Merkel tritt nach 18 Jahren ab.
  • Im Kandidaten-Trio läuft alles auf ein Duell zwischen Kramp-Karrenbauer und Merz hinaus.
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Die deutschen Christdemokraten wählen morgen Freitag ihre neue Führung. Es gibt einen Wechsel, das ist klar: Denn erstmals seit 18 Jahren wird Angela Merkel nicht mehr für den CDU-Vorsitz kandidieren. Deutsche Bundeskanzlerin will sie noch bleiben.

Wer wird Nachfolger von Merkel?

Der Kampf um ihre Nachfolge war bis zuletzt offen. Es gibt drei aussichtsreiche Bewerber: Die CDU-Generalsekretärin und frühere saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer. Der frühere Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Friedrich Merz. Ausserdem Gesundheitsminister Jens Spahn.

Gemäss Umfragen geniesst Kramp-Karrenbauer unter CDU-Anhängern die grösste Zustimmung. Sie gilt auch als Wunschkandidatin Merkels. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, die «graue Eminenz der CDU», hat sich hingegen offen für Merz ausgesprochen, der vor allem beim konservativen Parteiflügel starken Rückhalt geniesst. Spahn werden indes nur Aussenseiterchancen eingeräumt.

Die Unterstützer von Annegret Kramp-Karrenbauer: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, Ministerpräsident im Saarland Tobias Hans, der ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Publizist und Ex-Politiker Norbert Blüm.
Die Unterstützer von Annegret Kramp-Karrenbauer: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, Ministerpräsident im Saarland Tobias Hans, der ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Publizist und Ex-Politiker Norbert Blüm.
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Friedrich Merz – der CDU-Mann, von dem alle sprechen.
Jens Spahn hat keine prominenten Unterstützer. Manche legen ihm gar nahe, gar nicht anzutreten.
Jens Spahn hat keine prominenten Unterstützer. Manche legen ihm gar nahe, gar nicht anzutreten.

Merkel zieht Konsequenzen aus dem Wahldebakel

Nach den deftigen Verlusten der CDU und ihrer Schwesterpartei CSU bei den Landtagswahlen in Hessen und Bayern im Oktober hatte Merkel angekündigt, bei der turnusmässig anstehenden Neuwahl im Dezember nicht mehr für den Vorsitz zu kandidieren.

Als Kanzlerin will sie aber bis zu nächsten Bundestagswahl im Amt bleiben, die regulär 2021 ansteht. Ungewiss ist dabei, ob die zerstrittene Koalition hält oder ob es vorzeitig zu Neuwahlen in Deutschland kommt.

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Angela Merkel räumt den Stuhl als Chefin der CDU. - keystone

Aussicht auf Kanzlerkandidatur

Die Wahl ist von grosser Tragweite: Der neue Mann oder die neue Frau an der CDU-Spitze dürfte nämlich auch nächster Kanzlerkandidat werden. Eine Ablösung Merkels vor 2021 ist unwahrscheinlich.

In den 69 Jahren der Bundesrepublik Deutschland hat die CDU 49 Jahre lang den Kanzler gestellt. Am längsten,16 Jahre, amtierte Helmut Kohl (1982-1998), gefolgt von Konrad Adenauer (1949-1963). Bleibt sie bis 2021 im Amt, könnte Merkel mit Kohl gleichziehen.

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