Dax fällt wieder zurück
Die am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsberichte grosser Unternehmen haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt vorsichtiger gestimmt.
Das Wichtigste in Kürze
- Über die wichtige Hürde von 13.000 Zählern hatte es der deutsche Leitindex am Vortag auf Schlusskursbasis erstmals nach rund drei Wochen wieder geschafft.
Der Dax rutschte zum Ende ab und beendete den vorletzten Handelstag der Woche mit einem Abschlag von 0,50 Prozent auf 12.993,71 Punkte.
Über die wichtige Hürde von 13.000 Zählern hatte es der deutsche Leitindex am Vortag auf Schlusskursbasis erstmals nach rund drei Wochen wieder geschafft. Doch am Donnerstag konnten selbst neue Daten vom US-Arbeitsmarkt den Markt nicht weiter stützen.
Nach Einschätzung von Börsenexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank hängt der Dax gleichwohl weiter am Tropf der US-Börsen, wo die Standardwerte im Dow Jones Industrial zum hiesigen Börsenschluss ebenfalls leicht negativ tendierten. Auch der MDax gab nach - der Index der mittelgrossen Werte ging um 0,26 Prozent leichter bei 27 707,71 Zählern aus dem Handel.
Hierzulande dominierte noch einmal ein Zahlenreigen aus der Dax-Familie das Geschehen an der Börse. Papiere des Versorgers RWE, der nun bei seiner Jahresprognose das obere Ende der Bandbreite anpeilt, schlossen an der Dax-Spitze mit einem Aufschlag von mehr als zweieinhalb Prozent.
Deutsche Telekom gewannen nach dem Quartalsbericht mehr als ein Prozent. Lob heimste das Unternehmen bei Analysten vor allem wegen des überraschend starken Heimatgeschäfts ein. Zudem hob die Telekom im Zuge der Fusion von T-Mobile US mit dem Mobilfunker Sprint ihre Ergebnisprognose deutlich an.
Deutsche Wohnen wies einen Ergebnisrückgang für das erste Halbjahr aus, bestätigte aber die Prognose. Die Aktien der Immobiliengesellschaft fanden sich daraufhin mit einem Minus von knapp zwei Prozent unter den grössten Dax-Verlierern wieder.
Ein düsterer Quartalsbericht und ein noch schwächerer Jahresausblick als ohnehin befürchtet drückte den Thyssenkrupp-Kurs. Für die Papiere des Stahl- und Industriekonzerns ging es um mehr als 16 Prozent bergab.
Schlimm erwischte es auch K+S mit mehr als neun Prozent Minus. Der hoch verschuldete Dünger- und Salzkonzern will noch mehr sparen und auch Stellen abbauen. Das Management rechnet wegen der Kosten für das Programm nun mit einem geringeren operativen Ergebnis in diesem Jahr.
Qiagen-Papiere rutschten angesichts der gescheiterten Übernahme des Gendiagnostikunternehmens durch den US-Konzern Thermo Fisher Scientific um 0,75 Prozent ab. Die Amerikaner sagten den Deal ab, da das milliardenschwere Angebot von zu wenig Qiagen-Aktionären angenommen worden war.
Der EuroStoxx schloss mit einem Abschlag von 0,60 Prozent auf 3342,85 Zähler. Der Cac 40 in Paris gab in ähnlicher Höhe nach, während der Londoner FTSE 100 deutlich mehr verlor. Der New Yorker Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsschluss mit 0,15 Prozent im Minus.
Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite auf minus 0,47 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04 Prozent auf 145,37 Punkte. Der Bund Future verlor 0,43 Prozent auf 175,63 Punkte.
Der Euro legte zu und kostete zuletzt 1,1819 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1833 (Mittwoch: 1,1771) US-Dollar festgesetzt.