Dax-Aufwind nach Ölpreis-Schock vorerst abgeflaut
Drohnen-Angriffe auf die wichtigste Ölraffinerie Saudi-Arabiens und ein damit einhergehender kräftiger Ölpreisanstieg haben die Dax-Rally zunächst gestoppt.
Das Wichtigste in Kürze
- Zuvor hatte das Börsenbarometer acht Handelstage in Folge Gewinne verbucht.
Der deutsche Leitindex verlor am Montag 0,71 Prozent auf 12.380,31 Zähler.
Zuvor hatte das Börsenbarometer acht Handelstage in Folge Gewinne verbucht. Für den MDax der mittelgrossen deutschen Börsenwerte ging es um 1,07 Prozent bergab auf 25.976,37 Punkte.
Die jemenitischen Huthi-Rebellen hatten sich zu der Attacke im Nachbarland Saudi-Arabien bekannt und weitere Angriffe angekündigt. US-Energieminister Rick Perry machte dagegen den Iran dafür verantwortlich.
Ob der Kursanstieg am deutschen Aktienmarkt tatsächlich beendet ist oder möglicherweise nur zeitweise unterbrochen, könnte sich schon zur Wochenmitte zeigen, wenn die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) ansteht. Erwartet wird, dass die Währungshüter die Zinsen senken. Entscheidend für die Börsen werde aber sein, ob und gegebenenfalls wie klar sich die Fed zu weiteren Zinssenkungen bekenne, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.
Unter dem Ölpreis-Schock litten im Dax insbesondere die Papiere der Lufthansa. Als schwächster Index-Wert verloren die Anteile der Fluggesellschaft knapp 3 Prozent. In einem von Überkapazitäten geprägten Umfeld seien höhere Treibstoffpreise das Letzte, was der Sektor braucht, schrieb Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research. Die Lufthansa sei gegen Ölpreisanstiege aber recht gut abgesichert.
An der Dax-Spitze gewannen Wirecard gut 2,5 Prozent. Der Zahlungsdienstleister will über einen Ausbau der Zusammenarbeit mit dem chinesischen Kreditkartenriesen Unionpay die Geschäfte in China ankurbeln.
Am MDax-Ende rutschten Airbus um mehr als 3,4 Prozent ab. Als nicht gerade hilfreich bezeichnete JPMorgan-Analyst David Perry einen Medienbericht, dem zufolge die Welthandelsorganisation die Subventionen der Europäischen Union für den Flugzeugbauer für widerrechtlich und Strafzölle der USA auf europäische Importgüter mithin für rechtens erklären dürfte.
An der MDax-Spitze zogen die Anteilsscheine von Cancom um rund 5 Prozent an. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtete, habe es für den IT-Dienstleister in den vergangenen Monaten wiederholt Interesse an einer Übernahme gegeben.
Der EuroStoxx 50 verlor 0,89 Prozent auf 3518,45 Punkte. In Paris schloss der Leitindex Cac 40 ähnlich deutlich im Minus, während der FTSE 100 etwas weniger stark nachgab. In New York lag der Dow Jones Industrial zuletzt mit 0,6 Prozent im Minus.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,49 Prozent am Freitag auf minus 0,48 Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,08 Prozent auf 145,58 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,43 Prozent auf 172,98 Zähler. Der Kurs des Euro sank: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1031 (Freitag: 1,1096) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9065 (0,9012) Euro.