Deutsche beschweren sich über volle Züge über Pfingsten
Das Neun-Euro-Ticket ermöglicht Deutschen seit Juni stark verbilligtes Reisen im Regionalverkehr. Wenig überraschend, sind die Züge über Pfingsten überfüllt.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland erwartet über Pfingsten ein Chaos im Regionalverkehr.
- Dank des Neun-Euro-Tickets nutzen Deutsche stark verbilligt den öffentlichen Verkehr.
- Bereits am Freitag mussten erste Züge gestoppt und teils geräumt werden.
Mit dem Neun-Euro-Ticket können Deutsche in den Monaten Juni, Juli und August verbilligt den landesweiten Regionalverkehr nutzen. Die verbilligte Fahrkarte soll Bürger infolge der steigenden Energiepreise entlasten. Weiter sollen die Menschen zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs animiert werden.
Trotz des billigen Zugfahrens häuft sich jedoch vermehrt die Kritik am Neun-Euro-Ticket. Unter anderem wurden bereits im Voraus überfüllte Züge und damit grosse Verspätungen erwartet. Bei über sieben Millionen verkauften Tickets scheint diese Befürchtung nun berechtigt.
Umso mehr, weil wenige Tage nach Einführung mit Pfingsten bereits ein verlängertes Wochenende folgt. Zwar hat die Bahn ihr Angebot erweitert.
Dennoch: Schon am Freitagabend finden sich in den sozialen Medien Bilder und Videos von überfüllten Zügen und Perrons.
Chaos zum Start des Pfingstwochenendes
In mehreren Regionen Deutschlands kam es zu Verspätungen, Ausfällen und offenbar gar zu Räumungen. Auf Twitter warnte die Deutsche Bahn davor, dass eine Mitfahrt «nicht garantiert» werden könne.
#RE8 #RegioNDS #RE4428 #Hannover Hbf (18:20) - #Bremerhaven-Lehe (20:35). Aktuell außergewöhnlich hohe Auslastung. Mitfahrt kann nicht garantiert werden. Fahrradmitnahme nicht möglich.
— DB Regio Niedersachsen (@DBRegio_NDS) June 3, 2022
In Bremen musste ein Zug wegen Überfüllung längere Zeit warten. Ein Bahnsprecher sagte gegenüber der «Bild», dass Angestellte und Bundespolizisten durch den Zug kreuzten. Ihr Ziel: Passagiere überreden, auf andere Züge umzusteigen.
... dann muss der Zug teils geräumt werden
Auch in Berlin-Gesundbrunnen konnte ein Zug infolge der Überlastung nicht weiterfahren. Per Lautsprecherdurchsage kam die Bitte, den «viel zu vollen» Zug zu verlassen.
«Steigen Sie freiwillig aus, bitte nutzen Sie die S-Bahn. Wenn nicht genug Leute freiwillig aussteigen, müssen wir den Zug leider teilräumen lassen.» In diesem Fall entscheide dann die Polizei, wer den Zug verlassen müsse.