Eine Mutter aus Deutschland soll ihre Kinder in den Rollstuhl gezwungen haben. Nun muss die 49-Jährige für acht Jahre ins Gefängnis.
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Eine Mutter aus Deutschland soll ihre Kinder in den Rollstuhl gezwungen haben. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Mutter aus Lensahn (D) muss für acht Jahre hinter Gitter.
  • Sie hatte ihren Kindern Krankheiten angedichtet und sie in den Rollstuhl gezwungen.
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Eine Mutter aus Lensahn (D) hatte vier ihrer fünf Kinder in den Rollstuhl gezwungen und behauptet, sie seien schwer krank. Nun hat sie das Landgericht Lübeck zu acht Jahren Haft verurteilt.

Die Mutter hatte ihren Kindern jahrelang eingeredet, dass sie an schweren chronischen Erkrankungen litten. Das sah auch das Gericht als erwiesen an, wie die «Bild» schreibt.

Die Staatsanwaltschaft vermutete Geldgier und Geltungssucht als Motiv. Und hatte zehn Jahre Haft beantragt.

Einer psychiatrischen Sachverständigen zufolge hat die Angeklagte das sogenannte Münchhausen-Stellvertretersyndrom. Sie sei allerdings voll schuldfähig. Bei dieser psychischen Störung erfinden Eltern bei ihren Kindern Krankheitssymptome, um Aufmerksamkeit zu erhalten.

Sohn war sechseinhalb Jahre lang im Rollstuhl

Um die angedichteten Krankheiten zu untermauern, soll die 49-Jährige ihre Kinder gezwungen haben, viel Zeit im Rollstuhl zu verbringen. Ein Sohn war beispielsweise sechseinhalb Jahre lang im Rollstuhl. Zudem hatte die Mutter Atteste gefälscht, um Krankenkassen oder Behörden zu täuschen.

Wie schlimm die Situation für ihre Kinder war, zeigt das Beispiel der heute 18 Jahre alten Tochter: Die Mutter hatte behauptet, das Mädchen leide an Arthrose und an der Glasknochenkrankheit.

Für die damals 14-Jährige brach eine Welt zusammen. Vor Gericht sagte sie, sie habe zu diesem Zeitpunkt Suizidgedanken gehabt.

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