Deutscher Finder darf Schatz nicht behalten und muss Busse bezahlen
Daniel M. fand in einem Wald bei Ellwangen (D) einen Münzschatz. Er darf diesen aber nicht behalten – nein, er muss sogar noch eine Strafe bezahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Deutscher findet in einem Waldstück einen wertvollen Münzschatz.
- Sechs Monate später übergibt er ihn den Behörden.
- Jetzt muss er dafür bezahlen. Der Grund: Unterschlagung.
Etwa ein halbes Jahr ist es her, als Daniel G. mit einem Freund unterwegs in einem Waldstück bei Esslingen (D) war. Zusammen scannten sie den Boden mit Metallsonden ab.
Plötzlich schlug G.s Sonde an. «Bestimmt wieder eine Kugel», habe er sich gedacht, erzählt der Deutsche der «Bild». Trotzdem habe er gegraben.
Und siehe da: Zum Vorschein kamen nach wenigen Zentimetern einige Münzen.
G. grub weiter. «Es wurden immer mehr. Sie waren mit Grünspan überzogen, füllten meinen ganzen Rucksack.»
Der grösste, je in Deutschland gefundene Schatz
Was er da noch nicht wusste: Er hatte eben den grössten je in Deutschland entdeckten Silberschatz gefunden. Was er aber auch nicht wusste: Das gezielte Suchen nach Kulturdenkmälern ist in Baden-Württemberg nicht erlaubt.
Der Schatz war sehr wahrscheinlich von einem reichen Kaufmann oder Adligen vergraben worden. 9200 Silbermünzen umfasst der Schatz, 700 Jahre alt ungefähr. Es handelt sich um 5,8 Kilo Edelmetall.
Erst nach knapp sechs Monaten übergab G. den Schatz dem Denkmalamt. Polizisten beschlagnahmten ebenfalls die andere Hälfte, die G.s Kollege noch bei sich hatte.
Nun muss G. wegen Unterschlagung eine Strafe in unbekannter Höhe bezahlen. Da hat er wohl doppelt Pech gehabt. Ein Freund, der auch anwesend war, muss weiter 1600 Euro zahlen.
Schon Mitte 2018 war auf Rügen (D) ein Silberschatz gefunden worden. Die Münzen stammten von Harald Blauzahn aus dem späten 10. Jahrhundert.