Deutschland: Anzeigenhauptmeister im Zug verprügelt
Niclas Matthei wurde kürzlich wegen seiner tausenden Anzeigen gegen Parksünder bekannt. Der Social-Media-Star soll deswegen im Zug angegriffen worden sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Anfang März wurde Niclas Matthei offenbar im Zug von Fussballfans attackiert.
- Der «Anzeigenhauptmeister» musste zur Kontrolle ins Spital eingeliefert werden, heisst es.
- Der 18-Jährige bestätigt den Angriff und spricht auch von einer Morddrohung gegen ihn.
Niclas Matthei nennt sich selbst «Anzeigenhauptmeister» und macht Jagd auf Parksünder. Tausende wurden in Deutschland schon von dem 18-Jährigen angezeigt. Bekannt wurde sein bizarres Hobby nach einer Reportage von «Spiegel TV».
Im Netz schlug dem jungen Deutschen daraufhin viel Hass entgegen. Hass, der sich offenbar auch auf das wahre Leben von Matthei ausgewirkt hat. Laut der «Leipziger Volkszeitung» wurde der 18-Jährige nämlich Anfang März Opfer von körperlichen Aggressionen.
Matthei soll demnach auf einer S-Bahn-Reise zwischen Bitterfeld und Muldenstein in Sachsen-Anhalt von Fussballfans attackiert worden sein. Es soll sich um eine Gruppe von etwa 20 Personen gehandelt haben, heisst es.
Die Fans seien auf dem Nachhauseweg nach einem Spiel zwischen Dynamo Dresden und dem Halleschen FC gewesen. Im Polizeibericht wird erwähnt, dass ein unbekannter Täter dem 18-Jährigen unter Gewaltanwendung das Handy entrissen habe. Der Zug habe daraufhin in Muldenstein halten müssen, wo Beamte die S-Bahn betraten.
Wie die «LVZ» weiter berichtet, musste Matthei aufgrund seiner Verletzungen gar mit einem Rettungswagen in ein nahegelegenes Spital gebracht werden. Sein Handy sei später auf dem Bahnsteig gefunden worden, heisst es. Noch würden die Ermittlungen in dem Fall andauern.
«Anzeigenhauptmeister» bestätigt Angriff und spricht von Morddrohung
Gegenüber «lossmerschwade.koeln» hat Niclas Matthei den Vorfall bestätigt. Er relativiert aber, dass er nicht «brutal attackiert und schwer verletzt» worden sei, wie auf gewissen Portalen berichtet wurde.
«Das ist masslos übertrieben. Ich wurde einfach nur dem Chirurgen vorgestellt und konnte die Notaufnahme nach 30 Minuten wieder verlassen.» Er sei mit Schädel-Hirn-Trauma eingeliefert worden, sagt der «Anzeigenhauptmeister», doch der Chirurg habe lediglich eine «Schädelprellung» diagnostiziert.
Folgen auf seine umstrittene Tätigkeit hat der Angriff aber offenbar nicht. Denn in den sozialen Netzwerken hat Matthei bereits weitere Orte für Falschparkierer-Anzeigen im öffentlichen Raum angekündigt. Und das, obwohl es mittlerweile sogar eine Drohung gegen sein Leben gibt.
«Heute ist ein Drohanruf im Polizeirevier Wittenberg eingegangen», sagt Matthei. «Ein Anrufer drohte telefonisch bei der Polizei, mich umzubringen, mich zu lynchen. Dazu wurde ich heute gleich zum Revier als Zeuge geladen. Die Ermittlungen zum Täter laufen», sagte der 18-Jährige am Montag gegenüber dem Onlineportal.