Deutschland nimmt ein Drittel der «Sea Watch»-Flüchtlinge auf
Deutschland erklärt sich bereit, ein Drittel der «Sea Watch»-Flüchtlinge aufzunehmen. Auch weitere EU-Länder signalisieren Bereitschaft.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag legte «Sea Watch»-Kapitänin Rackete trotz Verbot in Lampedusa (I) an.
- Nun steht die 31-Jährige unter Hausarrest. Ihr droht eine Haftstrafe.
- Deutschland will helfen und nimmt einen Teil der Flüchtlinge auf.
Deutschland will ein Drittel der insgesamt 40 geretteten «Sea Watch»-Flüchtlinge aufnehmen. Auch Frankreich, Finnland, Portugal und Luxemburg haben bereits Bereitschaft signalisiert.
Deutschland zeigte sich bereits früh dafür bereit, einen Teil der Flüchtlingsgruppe aufzunehmen. Voraussetzung war jedoch, dass es eine sogenannte europäische Lösung gibt. Das bedeutet: Mehrere EU-Staaten sollen Flüchtlinge aufnehmen. Wie «Spiegel Online» berichtet, könnte diese finale Lösung noch heute gefunden werden.
Italien weigert sich seit Monaten, Menschen von privaten Rettungsschiffen aufzunehmen. Gerade deswegen gab es in der Vergangenheit immer wieder Streitigkeiten zwischen den EU-Staaten.
Urteil zu «Sea Watch»-Fall heute geplant
Die besagten Flüchtlinge sind bereits vor Tagen im Mittelmeer gerettet worden. Doch Italien verweigerte dem Rettungsschiff das Anlaufen eines Hafens. Da es den Menschen an Bord aber immer schlechter ging, entschied sich Kapitänin Carola Rackete trotz Verbot in Lampedusa einzulaufen.
Nun steht die 31-Jährige seit Samstag unter Hausarrest. Im schlimmsten Fall droht ihr eine Haftstrafe. Noch heute Dienstag soll der Entscheid fallen.
Sea-Watch-Kapitänin erhält riesige Solidarität
In Deutschland hat die Festnahme von Rackete eine Welle der Solidarität ausgelöst. Mehr als eine Million Euro an Spenden wurden hier und in Italien für Sea-Watch gesammelt. Selbst Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte sich in die Sache eingeschaltet und Italien wegen der Festnahme kritisiert.