Deutschland-Österreich: Freundschafts-Match der Malerei in Wien
In der Albertina Moderna in Wien werden in einer fulminanten Ausstellung deutsche und österreichische Künstler und Künstlerinnen der letzten 50 Jahre gezeigt.

Zeitgenössische Malerinnen und Maler aus Deutschland und Österreich werden einander in einer neuen Ausstellung in Wien gegenübergestellt. Je 13 Künstler aus den beiden Ländern sind im Museum Albertina Modern in der Ausstellung «Österreich – Deutschland: Malerei 1970 bis 2020» zu sehen.
Monochrome Werke von Gerhard Richter treffen auf ähnlich düster-kraftvolle Übermalungen seines österreichischen Kollegen Arnulf Rainer. Einen Raum weiter spiegeln sich die verfremdeten Körper der österreichischen Malerfürstin Maria Lassnig in den auf dem Kopf stehenden Figuren von Georg Baselitz.
Xenia Hausner und Isolde Maria Joham neben Neo Rauch und Tim Eitel
Zu den Höhepunkten der Schau zählt ein Raum mit grossformatigen Gemälden: Darin stellen sich die Österreicherinnen Xenia Hausner mit einer farbig vibrierenden Serie zum Thema Flucht und Isolde Maria Joham mit technoid glitzernden Fantasiewelten den ebenso hyperrealistischen Bildern von Neo Rauch und Tim Eitel. In weiteren Paarungen sind Katharina Grosses und Hans Holleghas luftige Abstraktionen sowie die witzigen skulpturalen Arbeiten des Kollektivs Gelitin und der Künstlerin Verena Bretschneider zu sehen.
Der Titel der Schau «Österreich – Deutschland: Malerei 1970 bis 2020» klinge nach Fussball, gestand Kuratorin Constanze Malissa ein. Es gehe aber nicht um Mannschaftssport, sondern um künstlerische Konzepte, die durch jeweils zwei Künstler aus beiden Ländern dargestellt werden. «In der Kunst gibt es keine Gewinner, keine Verlierer, es gibt nur den immerwährenden Dialog», sagte Malissa.