Deutschland setzt Entwicklungshilfe für Afghanistan aus
Deutschland hat die staatliche Entwicklungshilfe für Afghanistan ausgesetzt. Alle Mitarbeiter der Hilfsorganisationen hätten das Land verlassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche Bundesregierung setzt die staatliche Entwicklungshilfe für Afghanistan aus.
- Das gab Entwicklungsminister Gerd Müller am Dienstag bekannt.
- Die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen hätten das Land bereits sicher verlassen.
Nach der faktischen Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan hat die deutsche Bundesregierung die staatliche Entwicklungshilfe für das Land ausgesetzt. Das sagte Entwicklungsminister Gerd Müller am Dienstag der Nachrichtenagentur DPA und der «Rheinischen Post».
Ortskräfte werden in Sicherheit gebracht
Alle deutschen und internationalen Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hätten sicher das Land verlassen. Sie ist für die staatliche Entwicklungshilfe zuständig.
«Wir arbeiten mit Hochdruck daran, Ortskräfte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit sicher aus Afghanistan zu bringen», ergänzte Müller. Genauso wie kooperierende Hilfsorganisationen, die dies wollen.
Afghanistan war bisher die Nummer eins unter den Empfängerländern deutscher Entwicklungshilfe. Für dieses Jahr waren 250 Millionen Euro veranschlagt. Davon ist aber noch kein Euro ausgezahlt worden.
Daneben flossen bisher Gelder aus anderen Ressorts an Afghanistan, zum Beispiel für humanitäre Hilfe oder Polizeiausbildung. Insgesamt hatte Deutschland für dieses Jahr 430 Millionen Euro zugesagt.