Diebe erklären Kids auf Tiktok, wie man richtig stiehlt
Ladendiebinnen und -diebe liefern Teenagern auf Tiktok Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie man in Geschäften stiehlt, ohne dabei erwischt zu werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Britische Tiktokerinnen und Tiktoker teilen in Videos ihre Tricks beim Klauen.
- Nach der Tat wird die Beute stolz auf der Videoplattform präsentiert.
- Die Polizei kann die dreisten Influencer nur schwer verfolgen.
Britische Langfinger treiben ihr Unwesen laut der britischen «Sun» mittlerweile auch in den sozialen Medien.
Derzeit kursieren auf der Videoplattform Tiktok Clips, die Schritt für Schritt aufzeigen, wie man in einem Laden etwas stiehlt. Ohne dabei von Mitarbeitenden, Sicherheitsbeamten und der Videoüberwachung ertappt zu werden.
Eine Userin rät: «Geht nicht mit einem leeren Sack rein und dann mit einem vollen wieder raus.» So werde man zu 100 Prozent erwischt.
Und weiter: «In Make-up-Läden tue ich normalerweise so, als hätte ich mein Handy verloren und würde es in meiner Tasche suchen. Wenn meine Hand in die Tasche geht, dann geht auch das Ding mit, das ich stehle.»
Einige Tiktokerinnen und Tiktoker zählen gar Geschäfte auf, die am einfachsten zu beklauen sind. Zudem verraten sie, bei welchen es zu riskant ist.
Influencer präsentieren Diebesgut stolz auf Tiktok
Im Anschluss an den Diebstahl wird die Beute stolz auf Tiktok präsentiert. Ein User prahlt beispielsweise damit, Waren im Wert von umgerechnet über 430 Franken eingesackt zu haben.
Um den Inhaltsfilter von Tiktok zu umgehen, vermeiden die Täterinnen und Täter Ausdrücke wie «stehlen» oder «Ladendiebstahl». Und nutzen stattdessen Begriffe wie «ausleihen». Die Videos haben oftmals Tausende von Aufrufen.
Technologieexperte Will Guyatt sagt zur britischen Boulevardzeitung: «Die riesige Menge an Beiträgen, die auf Tiktok hochgeladen werden, ist sehr schwer zu moderieren.»
Es sei ein ständiger Schlagabtausch. Wenn Tiktok den Ausdruck «ausleihen» entfernt, würden die Diebe einfach einen anderen nutzen.
«Es muss eine einfachere Möglichkeit für die Polizei geben, mit sozialen Netzwerken in Kontakt zu treten», so Guyatt.