Dieselfahrer wollen Nachrüstung nicht selbst berappen
Das Wichtigste in Kürze
- Sind die Stickoxid-Werte zu hoch, dürfen deutsche Städte ein vorübergehendes Diesel-Fahrverbot aussprechen.
- Besitzer von Diesel-Fahrzeugen wollen die Anpassungen an ihren Autos allerdings nicht auf eigene Kosten durchführen.
- Sollten sie dafür gebüsst werden, drohen mindestens die Hälfte von Ihnen mit einer Klage.
Ist die Stickoxid-Belastung zu hoch, dürfen deutsche Städte ein momentanes Diesel-Fahrverbot aussprechen (Nau berichtete).
76 Prozent der Teilnehmer sagten in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur, sie wären nicht bereit, die Kosten für Umbauten an Motorsteuerung oder Katalysator aus eigener Tasche zu finanzieren.
Bereit für den Gerichts-Fall
Wiederum 53 Prozent davon würden einen Gang vor Gericht erwägen, um den Autobauer auf Rücknahme des Dieselwagens gegen Rückerstattung des Kaufpreises zu verklagen - sollte ein Fahrverbot konkret verhängt werden und der Hersteller die Nachrüstkosten nicht übernehmen wollen.
Wertverlust befürchtet
Unabhängig davon rechnet die Mehrheit der Besitzer eines Selbstzünders mit hohen oder gar drastischen Wertverlusten ihres Autos. Insgesamt 64 Prozent nehmen dies als Folge der Dieseldebatte an, 27 Prozent sehen demgegenüber nur geringe oder keine Verluste des Wiederverkaufswerts.
In den vergangenen Monaten waren sowohl die Diesel-Anteile an den Neuzulassungen als auch die Restwerte von Dieseln auf dem Gebrauchtwagen-Markt schon stark unter Druck geraten.