Dokumentarfilm über US-Opioidkrise gewinnt Goldenen Löwen
Der Film «All the Beauty and the Bloodshed» über die Opioidkrise in den USA ist beim Filmfestival von Venedig mit dem Goldenen Löwen als Bester Film ausgezeichnet worden.
Die Jury verkündete ihre Entscheidung am Samstagabend. Als Bester Regisseur wurde der Italiener Luca Guadagnino für den Kannibalen-Roadtrip «Bones and All» geehrt. Colin Farell erhielt für seine Rolle in «The Banshees of Inisherin» den Preis als Bester Schauspieler, Cate Blanchett für ihre Rolle in «Tár» den Preis als Beste Schauspielerin.
Der Dokumentarfilm «All the Beauty and the Bloodshed» der Regisseurin Laura Poitras dokumentiert den Kampf der bekannten Fotografin Nan Goldin, die sich als Aktivistin dafür einsetzt, die Pharma-Milliardärsfamilie Sackler für ihre Rolle in der Opioidkrise zur Verantwortung zu ziehen.
Spezialpreis für iranischen Regisseur
Für seinen Film «No Bears» hat der inhaftierte iranische Regisseur Jafar Panahi bei den Filmfestspielen Venedig den Spezialpreis der Jury gewonnen. Das gab die Jury am Samstagabend bekannt. Panahi war im Juli im Iran festgenommen worden. Der mehrfach ausgezeichnete Filmemacher («Taxi Teheran») hatte in der Vergangenheit trotz Arbeitsverbot im Iran und Ausreisesperre mehrere Filme gedreht.
Seit kurzem hält er sich im Film in einem kleinen iranischen Dorf in Grenznähe auf, sein Land darf er wegen einer Ausreisesperre nicht verlassen. Aus der Ferne dreht er via Videoschalte gemeinsam mit einem Team in der Türkei einen Film über ein Paar, das den Iran verlassen will. Neben dieser Geschichte, die weiter erzählt wird, geht es auch um die Geschehnisse im Dorf, dessen Bewohner Panahi seit kurzem ist.