Draghi fordert gemeinsames europäisches Handeln bei Zuwanderung
Italiens Regierungschef Mario Draghi hat Europa angesichts der anhaltenden Migration übers Mittelmeer zum gemeinsamen Handeln aufgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Draghi verlangt gemeinsames Handeln gegen die Zuwanderung über das Mittelmeer.
- Im Vergleich zu 2019 hat sich die Zahl der Migranten versechsfacht.
- Die Überfahrt ist enorm gefährlich.
Der italienische Regierungschef Mario Draghi rief zum Handeln auf. Gemeinsam müsse man etwas gegen die Migration über das Mittelmeer tun.
«Allein können wir die Zuwanderung nicht kontrollieren». Das sagte der ehemalige Chef der Europäischen Zentralbank am Freitag zur Eröffnung der «Mediterranean Dialogues» in Rom.
Dieses Jahr habe Italien schon mehr als 63 000 Neuankömmlinge registriert, die das Land mit Booten erreichten. Verglichen mit dem gleichen Zeitraum 2019 habe sich die Zahl versechsfacht.
Italien ist oft das Ziel gefährlicher Schiffahrten
Von den Küsten Nordafrikas, aber teilweise auch der Türkei, legen immer wieder Migranten mit Booten ab. Sie haben die Hoffnung auf ein besseres Leben in der EU. Ziel der gefährlichen Überfahrten, bei denen es schon viele Tote gab, ist oft Italien.
Mehrere private Hilfsorganisationen sind im Mittelmeer unterwegs, um solche Boote aus Seenot zu retten. Auch die italienischen Behörden bringen dort immer wieder Migranten in Sicherheit.
Die «Mediterranean Dialogues» sind ein Treffen, das das italienische Aussenministerium einmal pro Jahr organisiert. Dort sprechen Regierungschefs und Vertreter aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft aus dem Mittelmeerraum über Probleme der Region.