Coronavirus in Labor in Australien erstmals nachgezüchtet

In einem australischen Labor ist das Coronavirus nachgezüchtet worden. Nun kann an einem Gegenmittel gearbeitet werden.

Hinweise für Reisende am Berliner Flughafen Tegel
Hinweise für Reisende am Berliner Flughafen Tegel - dpa/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Todeszahl der Coronavirus-Erkrankten in China steigt auf 132.
  • Währenddessen konnte das Virus in einem australischen Labor nachgezüchtet werden.
  • Inzwischen sind weltweit bereits über 6000 Menschen infiziert.
  • In Bayern (D) wurden mittlerweile vier Coronavirus-Erkrankte gemeldet.

Australische Wissenschaftler haben im Labor das tödliche Coronavirus nachgezüchtet. Das teilte das Peter Doherty Institut für Infektionen und Immunität in Melbourne am Mittwoch mit.

Das Virus sei von einem infizierten Patienten entnommen und erfolgreich nachgezüchtet worden. Nunmehr könne in Zusammenarbeit mit anderen Instituten und der Weltgesundheitsorganisation WHO an einem Gegenmittel gearbeitet werden.

Coronavirus
In einem australischen Labor wurde das Coronavirus nachgezüchtet (Symbolbild). - Keystone

Julian Druce, Leiter des Viren-Labors, sprach von einem «bedeutenden Durchbruch». Die Forscher hoffen, dass innerhalb von zwei Monaten ein Impfstoff entwickelt werden kann, wie die «Daily Mail» schreibt.

Bereits 132 Coronavirus-Tote in China

Die Zahl der Coronavirus-Toten ist in China mittlerweile auf 132 gestiegen, die Zahl der Infizierten weltweit liegt schon bei über 6000. In Bayern (D) sind 4 Fälle gemeldet.

Wie bei dem ersten deutschen Fall handelt es sich bei den drei weiteren Fällen in Bayern (D) um Mitarbeiter des in Starnberg angesiedelten Automobilzulieferers Webasto. Das teilte das bayerische Gesundheitsministerium am Dienstagabend mit.

Webasto Coronavirus
Der Autozulieferer Webasto hat den Hauptsitz in Stockdorf im Landkreis Starnberg (DE). - dpa-infocom GmbH

Insgesamt seien rund 40 Mitarbeiter der Firma ermittelt worden, die als enge Kontaktpersonen der Erkrankten in Frage kommen und die am Mittwoch vorsichtshalber getestet werden sollen.

Das Unternehmen hat inzwischen seinen Stammsitz in Gauting bis Sonntag geschlossen. Bis dahin sollen Mitarbeiter der Firmenzentrale auch nicht an nationale und internationale Standorte reisen, wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte.

Erste Mensch-zu-Mensch-Übertragung ausserhalb Asiens

Wie der erste deutsche Infizierte sollen auch die drei neuen Patienten in Bayern nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministeriums in der Münchener Klinik Schwabing stationär aufgenommen, medizinisch überwacht und isoliert werden.

Dem mit dem neuen Coronavirus infizierte 33-Jährige wird im Klinikum Schwabing auf der Isolierstation behandelt. Foto: Sven Hoppe/dpa
Dem mit dem neuen Coronavirus infizierte 33-Jährige wird im Klinikum Schwabing auf der Isolierstation behandelt. Foto: Sven Hoppe/dpa - dpa-infocom GmbH

Bei dem ersten in Deutschland erkrankten Mann handelt es sich um einen 33-Jährigen, der sich den Behörden zufolge am 21. Januar während einer Schulung bei einer Kollegin aus China im bayerischen Landkreis Starnberg mit dem Coronavirus infizierte.

Somit handelte es sich um die erste bekannte Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Virus 2019-nCoV ausserhalb Asiens.

Die chinesische Kollegin habe während ihres Aufenthalts in Deutschland keinerlei Krankheitssymptome gezeigt. Erst kurz nach ihrer Heimkehr sei 2019-nCoV diagnostiziert worden.

China
Medizinisches Personal in Schutzanzügen wartet in der zentralchinesischen Provinz Anhui am Eingang einer Klinik für Fieberpatienten und Patienten aus Wuhan. - dpa

Die Frau stammt demnach aus Shanghai, sie habe kurz vor ihrer Deutschlandreise aber Besuch von ihren aus Wuhan stammenden Eltern gehabt.

Zahl der Todesopfer in China steigt auf 132

Die Stadt Wuhan in Zentralchina gilt als Ausgangsort der Epidemie. In der dortigen Provinz Hubei teilten die Behörden am Mittwoch mit, dass weitere 26 Menschen gestorben sind.

Damit stieg die Zahl der Todesopfer in China auf 132. Zudem wurden 1459 neue Krankheitsfälle registriert. Zunächst war von 840 Neu-Infizierten die Rede.

Die chinesische Gesundheitskommission meldete so insgesamt 5974 Fälle, rechnete dabei aber 23 Infektionen in Hongkong, Taiwan und Macao mit, weil Peking diese Territorien als Teil der Volksrepublik ansieht. Von den Patienten seien 1239 schwer erkrankt. 103 Erkrankte seien bereits als geheilt entlassen.

Gesperrter Bahnhof in Wuhan: Die chinesische Millionenmetropole steht praktisch unter Quarantäne. Foto: -/Thepaper/AP/dpa
Gesperrter Bahnhof in Wuhan: Die chinesische Millionenmetropole steht praktisch unter Quarantäne. Foto: -/Thepaper/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

10'000 weitere Verdachtsfälle werden in China noch geprüft. In 15 weiteren Ländern gibt es insgesamt rund 80 Infektionen. Unter anderem in Thailand, Japan, Singapur, Malaysia, den USA, Australien oder auch Südkorea. In Europa sind ferner vier Fälle in Frankreich bekannt.

Damit stieg die Gesamtzahl der offiziell verzeichneten Krankheitsfälle weltweit auf mehr als 6000. Die USA starteten am Mittwoch die Rückholung ihrer Staatsbürger aus Wuhan. Wie das Aussenministerium in Washington mitteilte, hob ein Flugzeug mit US-Bürgern an Bord aus der Stadt ab.

Wuhan Coronavirus
Die USA hat am Mittwoch damit angefangen ihre Bürger aus der zentralchinesischen Metropole Wuhan zu evakuieren. - dpa

Das Verkehrsministerium des US-Bundesstaats Alaska, wo das Flugzeug einen Zwischenstopp einlegen sollte, hatte zuvor mitgeteilt, dass 240 US-Bürger mit der Maschine ausgeflogen würden.

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