Dreiergipfel Israels mit Griechenland und Zypern in Jerusalem
In Israel hat am Dienstag ein Dreiergipfel mit den regionalen Verbündeten Griechenland und Zypern begonnen. Zum Auftakt traf der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett am Vormittag den zyprischen Präsidenten Nikos Anastasiades.

Anschliessend waren eine Unterredung Bennetts mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis und danach ein Dreiertreffen geplant. Bei den Gesprächen solle es unter anderem um den Stand der Beziehungen der drei Länder mit dem gemeinsamen Rivalen Türkei gehen, verlautete aus Regierungskreisen in Nikosia.
Die drei Länder unterhalten in der Mittelmeer-Region eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit. Zypern und Israel hatten in den vergangenen Jahren reiche Erdgasvorkommnisse unter dem Meeresboden entdeckt und planen zusammen mit Griechenland den Bau einer Pipeline nach Mitteleuropa. Dies hatte zu Spannungen mit der Türkei geführt. In der Region des östlichen Mittelmeers wird ausserdem an einem anderen Stromkabel gearbeitet, durch das Strom aus Israel über Zypern und Kreta und damit auch in die EU geleitet werden soll.
Im März hatten Israel, Zypern und Griechenland auch ein gemeinsames Marinemanöver abgehalten. Dies wurde als Zeichen einer wachsenden militärischen Zusammenarbeit der Länder gewertet.
Während der Corona-Krise arbeiteten sie zudem im Tourismusbereich und bei der Bekämpfung von Waldbränden zusammen.
Es hatte zuletzt Berichte über eine leichte Annäherung in den Beziehungen Israels mit der Türkei gegeben. Hintergrund war die Freilassung eines israelischen Paars, das im vergangenen Monat wegen Spionagevorwürfen in Istanbul verhaftet worden waren.
Die Achse Israels mit Zypern und Griechenland hatte sich entwickelt, nachdem Israels Beziehungen mit dem früheren Bündnispartner Türkei immer schlechter geworden waren.