Druck auf Alexej Nawalny wächst: Unterstützer verhaftet
Das Wichtigste in Kürze
- Nawalnys Ärztin wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Sie wollte ihren Patienten besuchen.
- Der Oppositionelle sitzt in einem russischen Straflager.
- Sein Gesundheitszustand ist schlecht.
- Mehrere Unterstützer wurden zu kurzen Haftstrafen verurteilt.
Nach ihrer Festnahme vor einem russischen Straflager ist die Ärztin von Kremlgegner Alexej Nawalny zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Anastassija Wassiljewa müsse 180'000 Rubel zahlen, teilte Nawalnys Team am Montag auf Twitter mit.
Die Medizinerin hatte vergeblich Zugang zu dem erkrankten Oppositionellen gefordert. Er sitzt in einem Lager rund 100 Kilometer östlich von Moskau. Mehrere Unterstützer waren danach zu kurzen Haftstrafen verurteilt worden.
Nawalnys Team berichtete zudem, dass zwei Mitarbeiter eines neu eröffneten Büros in der russischen Teilrepublik Dagestan verschwunden seien. In Murmansk im Norden Russlands sei zudem ein Mitarbeiter wegen Verdachts auf Drogenhandel festgenommen worden.
Alexej Nawalny droht Zwangsernährung
Der 44-jährige Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist aus Protest gegen die Zustände im Straflager im Hungerstreik. Alexej Nawalny beklagt, trotz eines Rückenleidens, Lähmungserscheinungen in den Gliedmassen, Fiebers und Hustens keine angemessene ärztliche Hilfe zu erhalten.
Auf seinem Twitter-Account hiess es, der Oppositionelle habe im Lager bereits 15 Kilogramm verloren und wiege nun noch 77 Kilo. Ihm drohe Zwangsernährung.
Ein Gericht hatte Nawalny im Februar zu einer mehrjährigen Haft im Straflager verurteilt. Er soll in einem früheren Verfahren gegen Bewährungsauflagen verstossen haben. Konkret wurde ihm vorgeworfen, im vergangenen Jahr gegen Meldepflichten in Russland verstossen zu haben. Damals erholte er sich in Deutschland von einem Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok.