Dua Lipa: Tanzen in Corona-Zeiten

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Für ihr Debütalbum wurde Dua Lipa vor drei Jahren hoch gelobt. Jetzt legt die Grammy-Gewinnerin mit «Future Nostalgia» nach. Auf ruhige Balladen hat die Britin dabei so gar keine Lust.

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Dua Lipa schenkt ihren Fans ein «Spassalbum». - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Es ist ein ungewöhnlicher Schritt in diesen Tagen: Während Pop-Superstars wie Alicia Keys oder Lady Gaga ihre Albumveröffentlichungen wegen der Corona-Pandemie verschieben, geht Dua Lipa einen anderen Weg.

Die Musikerin aus London hat «Future Nostalgia» sogar um eine Woche vorgezogen.

Für ihre Fans dürften die elf neuen Tracks eine willkommene Abwechslung in eher düsteren Zeiten sein. Denn die 24-Jährige, die durch Hits wie «New Rules» und «One Kiss» bekannt wurde, konzentriert sich auf tanzbare Uptempo-Nummern. Eine Liebesballade, die eigentlich auf keinem modernen Popalbum fehlen darf, gibt es ganz bewusst nicht.

«Irgendwie möchte jeder eine Ballade auf seinem Album, aber ich wollte keine. Ich habe mich einfach genauso gefühlt und wollte es genauso haben», erzählt Lipa im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. «Ich wollte, dass die Leute Spass haben. Es ist definitiv ein Spassalbum.»

Und positive Stimmung kann die Welt in der Tat gut gebrauchen. Auch wenn die durchweg tanzbaren Nummern vorerst im eigenen Wohnzimmer für Bewegung sorgen dürften und nicht in den Clubs und auf Dancefloors. Die fürs Frühjahr geplante Tour musste die Sängerin wegen der Corona-Krise auf Anfang 2021 verschieben.

Ein Disco-Gefühl stellt sich aber mit «Future Nostalgia» auf jeden Fall ein, das hatten die ersten Singles «Don't Start Now» und «Physical» bereits angedeutet. Die britische Sängerin mit kosovarischen Wurzeln verbindet geschickt den Disco-Sound der 70er und 80er Jahre mit modernen Elektro-Beats, wie etwa auf der aktuellen Single «Break My Heart» oder «Hallucinate».

«Meine Eltern haben mich in der Kindheit musikalisch natürlich sehr geprägt. Neben Pop haben sie Prince, Blondie, Jamiroquai oder Moloko gehört. All diese Künstler haben mich auch bei diesem Album inspiriert», erklärt die zweifache Grammy-Gewinnerin.

Die musikalische Zeitreise zeigt sich vor allem auf dem Track «Love Again», der zu den Highlights des Albums zählt. Das lange Intro wird vom Sampler des Songs «Your Woman» von White Town (1997) unterlegt. Der wiederum basiert auf einem Trompeten-Solo des südafrikanischen Jazzmusikers Al Bowlly.

«Es ist ein Stück Nostalgie aus den 1930er Jahren in diesem modernen Song verpackt. Und es fühlt sich dennoch sehr organisch an. Das hat mich fasziniert», sagt Dua Lipa. Textlich gehöre das Lied zu den persönlichsten des Albums. Es geht - wie bei vielen anderen Tracks - um einen Verflossenen.

Obwohl es vornehmlich um Party, Spass und Liebe geht, zeigt die britische Musikerin Haltung. Sie will Frauen ermuntern, stark zu sein und sich nichts gefallen zu lassen. In «Future Nostalgia» heisst es etwa: «Egal, was du machst. Ich kriege es ohne dich hin. Ich weiss, dass du einen weiblichen Alpha nicht gewohnt bist.»

Und im nachdenklichen Abschlusstrack «Boys Will Be Boys», der zu den Ruhigeren gehört, geht es der Unicef-Botschafterin um die ständige Angst von Frauen, sexuell belästigt zu werden. «Es ist selbstverständliche Gewohnheit, vor dem Sonnenuntergang nach Hause zu gehen», singt sie.

«Wir müssen die Plattformen, die uns zur Verfügung stehen, nutzen, um über Dinge zu reden, die uns wichtig sind», sagt Dua Lipa selbstbewusst. Auch die Musikbranche sei noch zu männerdominiert, obwohl es sich langsam bessere. Mit «Future Nostalgia» geht Lipa ebenfalls einen Schritt in die richtige Richtung.

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