Durchsuchungen in Erfurt nach Angriff auf junge Leute
Vor zweieinhalb Wochen wurde eine Gruppe junger Leute in Erfurt Opfer eines Angriffs. Rechtsextreme Motive könnten der Auslöser für die Tat gewesen sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor zweieinhalb Wochen wurde eine Gruppe junger Leute in Erfurt brutal angegriffen.
- Nun hat die Polizei am Mittwoch eine Razzia durchgeführt und Beweise gesichert.
- Einige der Tatverdächtigen haben laut Angaben rechtsextreme Hintergründe.
Vor zweieinhalb Wochen erfolgte ein brutaler Angriff auf eine Gruppe junger Leute vor der Erfurter Staatskanzlei. Nun hat die Polizei am Mittwoch in Thüringen mehrere Gebäude durchsucht und Beweismittel sichergestellt. Die Razzien richteten sich laut Landeskriminalamt gegen neun Tatverdächtige, gegen zwölf wird den Angaben zufolge ermittelt. Nach Erkenntnissen der Polizei haben einige der Beschuldigten einen rechtsextremen Hintergrund.
Sie seien teilweise wegen rechtsmotivierter Straftaten polizeibekannt, beziehungsweise wegen Gewalttaten bereits vorbestraft, sagt Hannes Grünseisen, Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt. Die Tatverdächtigen sollen am 18. Juli auf etwa 15 junge Männer und Frauen auf einer Grünfläche vor der Staatskanzlei eingeschlagen und eingetreten haben.
Zwei Wochen später sorgte in Erfurt ein weiterer Fall für Aufsehen. Bei einem rassistischen Angriff auf drei Männer aus Guinea wurden zwei von ihnen verletzt. Die Tat soll nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht im Zusammenhang mit dem ersten Vorfall stehen.
Inzwischen geht die Staatsanwaltschaft auch Vorwürfen gegen die drei Männer aus Guinea nach. Einer der Tatverdächtigen, der selbst Verletzungen davon trug, stellte gegen sie Strafanzeige und gab an, zuerst attackiert worden zu sein.
Die Thüringer Linke-Landtagsabgeordnete Katharina König-Preuss begrüsste die Razzien zum Vorfall vor der Staatskanzlei. Sie äusserte aber Unverständnis darüber, dass sie erst zweieinhalb Wochen nach der Tat erfolgt seien.