Gerd Poppe gestorben: Gedenken an Bürgerrechtler
Der DDR-Bürgerrechtler Gerd Poppe ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Er prägte die friedliche Revolution von 1989.

Gerd Poppe, einer der bedeutendsten Bürgerrechtler der DDR, ist am Samstag im Alter von 84 Jahren gestorben. Wie der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk mitteilte, war er bis zuletzt an der Seite von Poppes Familie.
Kowalczuk würdigte ihn als «Vordenker der Freiheitsrevolution von 1989», berichtet die «Tagesschau».
Kämpfer für Freiheit und Menschenrechte gestorben
Seit den 1960er Jahren engagierte sich der gebürtige Rostocker gegen das SED-Regime. Er gründete 1985 zusammen mit Bärbel Bohley und Wolfgang Templin die Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM).
Diese wurde zu einer zentralen Oppositionsgruppe in der DDR. Trotz Überwachung und Verhaftungen hielt Poppe an seinen Prinzipien fest.

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur würdigte ihn als Symbol einer «gewaltfreien, prinzipientreuen und zukunftsgewandten Opposition».
Nach dem Mauerfall übernahm Poppe politische Verantwortung. Er war zunächst Minister ohne Geschäftsbereich in der Regierung Modrow und später Abgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag.
Dort war er bis 1998 aussenpolitischer Sprecher der Fraktion, berichtet die «Tagesschau».
Einsatz für Menschenrechte
Von 1998 bis 2003 war Poppe erster Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe.
In diesem Amt setzte er Massstäbe, indem er sich konsequent für universelle Menschenrechte einsetzte.
Laut Anna Kaminsky, Vorsitzende der Bundesstiftung Aufarbeitung, zeigte Poppe, «wie lang der Weg der Aufklärung sein muss und wie lohnend er ist».