Ehemaliger Präsident der Elfenbeinküste bleibt vorerst in Haft
Laurent Gbagbo wurde in allen Anklagepunkten freigesprochen. In Haft bleibt der ivorische Ex-Präsident trotzdem.

Das Wichtigste in Kürze
- Laurent Gbagbo bleibt noch bis Anfang Februar im Gefängnis.
- Er wurde vom Vorwurf der Verbrechen gegen die Menschlichkeit freigesprochen.
Der ehemalige Präsident der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, bleibt noch bis mindestens 1. Februar im Gefängnis. Das teilte der Internationale Strafgerichtshof (ICC) heute Freitag mit, der Gbabgo diese Woche freigesprochen hatte.
Die Richter hatten am Dienstag geurteilt, es gebe keine ausreichenden Beweise für den Vorwurf der Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen den 73-jährigen Gbagbo. Dagegen legten die Staatsanwälte am Haager Gericht Berufung ein.
Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Am 1. Februar soll es eine Anhörung zur Prüfung der Einwände der Staatsanwaltschaft geben, erklärten die Richter. Das gelte auch für Gbagbos ehemaligen Milizenchef Charles Blé Goudé. Dieser war wie Gbagbo freigesprochen worden, blieb aber zunächst ebenfalls inhaftiert.
Gbagbo war der erste ehemalige Staatschef, der in Den Haag vor Gericht stand. Er musste sich seit 2016 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Mord, Vergewaltigung und der Verfolgung politischer Gegner bei blutigen Unruhen nach seiner Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2010 verantworten. Während der Unruhen wurden in dem westafrikanischen Land mehr als 3000 Menschen getötet.
Gbagbo befindet sich seit November 2011 im Gewahrsam des Haager Gerichts. Goudé war im Januar 2013 in Ghana festgenommen und anschliessend ausgeliefert worden.