Nachlass von Friedrich Nietzsche zum Weltdokumenterbe erklärt
Der literarische Nachlass Friedrich Nietzsches wird Teil des Unesco-Weltdokumentenerbes.

Der literarische Nachlass des Philosophen Friedrich Nietzsche (1844–1900) wird Teil des Unesco-Weltdokumentenerbes. Dies hat der Unesco-Exekutivrat in Paris in einer gemeinsamen Nominierung mit Deutschland entschieden. Damit würdigt das Gremium Nietzsches herausragendes Schaffen für die internationale Kultur- und Geistesgeschichte, wie die Universität Basel am Freitag mitteilte.
Der einflussreiche und auch umstrittene Philosoph, Dichter und Komponist war von 1869 bis 1879 als Professor an der Universität Basel und Lehrer am damaligen Humanistischen Gymnasium tätig. In seinen Basler Jahren entstanden erste Publikationen wie «Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik» (1872), «Unzeitgemässe Betrachtungen» (1873–76) und «Menschliches, Allzumenschliches» (1878).
Nachlass verteilt auf mehrere Standorte
Entsprechend befindet sich ein Teil des Nachlasses in Basel. Namentlich in der Universitätsbibliothek und im Staatsarchiv. Auch in Sils Maria (GR), wo Nietzsche in den 1880er-Jahren die Sommermonate verbrachte und viele seiner berühmten Werke verfasste, hat er Spuren und Dokumente hinterlassen.
Ein grosser Teil von Nietzsches literarischem Nachlass wird heute im Goethe- und Schiller-Archiv der Klassik Stiftung Weimar (D) aufbewahrt. Anlässlich der Unesco-Auszeichnung und des 125. Todestages von Friedrich Nietzsche sind ab Ende August in Basel verschiedene kulturelle Aktivitäten und Gedenkanlässe geplant.