Eklat im Streit um Parthenon-Fries: Sunak lädt Mitsotakis aus

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Der Streit um antike Kunstschätze eskaliert und führt zu diplomatischen Spannungen zwischen Grossbritannien und Griechenland.

Teile des Parthenon-Frieses sind im Akropolis-Museum in Athen und weitere Teile im British Museum in London. (Archivbilder)
Teile des Parthenon-Frieses sind im Akropolis-Museum in Athen und weitere Teile im British Museum in London. (Archivbilder) - sda - KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Der Streit um die Rückgabe von Kunstschätzen aus dem British Museum an Griechenland hat einen diplomatischen Eklat ausgelöst. Der britische Premierminister Rishi Sunak sagte kurzfristig ein Treffen mit seinem griechischen Amtskollegen Kyriakos Mitsotakis in London ab, das für Dienstagmittag vorgesehen war.

Das britische Kabinettsmitglied Mark Haper bestätigte indirekt, dass der Kulturstreit der Grund war. Die britische Regierung habe ihre Position zu den «Elgin Marbles», wie die Friesteile in Grossbritannien genannt werden, wiederholt klargemacht: Sie sollten Teil der ständigen Kollektion im British Museum bleiben, sagte Harper der BBC.

Mitsotakis reagierte empört. Er sei verärgert über die Absage, die nur wenige Stunden vor dem geplanten Termin erfolgt sei, teilte er am Montagabend mit. «Die Positionen Griechenlands in der Frage der Parthenon-Skulpturen sind allgemein bekannt», schrieb er.

Griechischer Ministerpräsident fordert Dialog

«Ich hatte gehofft, die Gelegenheit zu haben, sie mit meinem britischen Amtskollegen zu erörtern, ebenso wie die grossen Herausforderungen der internationalen Lage: Gaza, Ukraine, die Klimakrise, Migration

Zuvor hatte Mitsotakis erneut mit Nachdruck gefordert, London solle die Friesteile des Parthenon-Tempels auf der Athener Akropolis zurückgeben. Es sei, als würde man die «Mona Lisa» teilen und die eine Hälfte im Pariser Louvre und die andere im British Museum zeigen, hatte der Regierungschef am Sonntag der BBC gesagt.

Ein jahrzehntelanger Streit um antike Schätze

Der Streit um den Besitz der Altertümer währt seit Jahrzehnten. Der Parthenon-Tempel («Jungfrauengemach») auf der Akropolis ist eines der berühmtesten noch existierenden Baudenkmäler des antiken Griechenlands.

Der britische Diplomat Lord Elgin hatte Anfang des 19. Jahrhunderts die am besten erhaltenen Marmorplatten und -skulpturen des Parthenon-Frieses abbauen und nach England bringen lassen. Dort verkaufte er sie 1816 an das Britische Museum.

Kommentare

Weiterlesen

Wladimir Putin
15 Interaktionen
SBB
385 Interaktionen

Mehr aus Stadt Bern