Wladimir Putin fürchtet ihn: Schamane will Kreml-Geister vertreiben
Ein Schamane aus Sibirien wollte 2019 nach Moskau laufen, um böse Geister aus dem Kreml zu vertreiben. Das passte Wladimir Putin nicht. Er liess ihn festnehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Schamane wollte 2019 nach Moskau wandern, um im Kreml böse Geister zu vertreiben.
- Weit kam er nicht, noch in Sibirien wurde er festgenommen und in die Psychiatrie gesteckt.
- Ein Grund offenbar: Putin glaubt an Mythen und fürchtete sich vor dem Schamanen.
2019 beschloss der sibirische Schamane Alexander Gabyschew, aus der russischen Teilrepublik Jakutien Tausende Kilometer nach Moskau zu wandern. Sein Ziel: der Rote Platz.
Dort plante der Schamane eine Zeremonie. Diese sollte im Kreml böse Geister vertreiben. Und auch bei Wladimir Putin.
«Ich werde ihm dabei nichts tun. Es wird kein Blut fliessen», so der Schamane.
Er packte sein Hab und Gut und ein Zelt ein und machte sich Richtung Hauptstadt auf. Zu Fuss, versteht sich.
Wladimir Putin liess ihn wegsperren
Ein Unterfangen, das den russischen Machthaber offenbar nervös machte. Denn: Er liess den Schamanen kurzerhand wegsperren, berichtet die deutsche «Bild-Zeitung».
Ob es tatsächlich an der Zeremonie an sich liegt, ist unklar. Was jedoch sicher ist: Gabyschew erregte die Aufmerksamkeit russischer Medien.
Noch dazu hielt er unterwegs Reden. In einer sagte er einen Krieg voraus. Etwas, was mit dem russischen Überfall auf die Ukraine tatsächlich Realität wurde.
Zudem wurde der Schamane auf seinem langen Fussmarsch von Passanten erkannt, entwickelte sich zur Person des öffentlichen Lebens. Es gab sogar Menschen, die sich ihm anschliessen wollten.
Sitzt in der Psychiatrie
Das wurde den Behörden zu bunt. Noch bevor er Sibirien durchwandert hatte, wurde er festgenommen.
Die Begründung: angeblicher «Extremismus».
Nachweisen konnte man Gabyschew aber nichts. Darum verfrachtete man ihn kurzerhand in die geschlossene Psychiatrie.
Und zwar in Usurjsk in der Nähe von Wladiwostok, Tausende Kilometer von seiner Heimat entfernt.
Ärzte bescheinigen dem Schamanen schon länger, dass er gesund ist. Trotzdem beschliesst ein Gericht alle sechs Monate aufs Neue, dass Gabyschew bleiben muss.
Immerhin entschied das Gericht am Mittwoch, dass der Schamane in eine offene Klinik verlegt werden soll. Etwas, was seine Lage wenigstens ein bisschen bessern dürfte.
Putin hat einen Hang zum Mystischen
Sein Anwalt lässt indes verlauten, es gebe nur eine Erklärung für Gabyschews weitere Verwahrung in einer Psychiatrie: «Unser Staat hat tatsächlich Angst vor seiner Zeremonie auf dem Roten Platz.»
Doch kann das wirklich sein?
Anzeichen dafür gibt es, denn: Wladimir Putin glaubt – mindestens teilweise – an Mythen und Okkultismus.
Zum Beispiel an «Geweihbäder» mit Hirschblut. Diese hatte ihm sein früherer Verteidigungsminister Sergei Schoigu in den 2000ern empfohlen.