Jetzt wird gebaggert - Startsignal für die Elbvertiefung

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Deutschland,

Viele gutgelaunte Herren sind auf der Elbe zusammengekommen, um endlich das Startsignal zur Elbvertiefung zu geben. Aber auch auf den letzten Metern begleiten Proteste von Umweltschützern das umstrittene Projekt.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) fotografiert den Hopperbagger «Scheldt River». Foto: Axel Heimken
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) fotografiert den Hopperbagger «Scheldt River». Foto: Axel Heimken - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Saugbagger sind bei der Arbeit.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und Vertreter des Hamburger Senats und der Wirtschaft haben mit einem Knopfdruck das symbolische Startsignal für die Vertiefung der Elb-Fahrrinne zum Hamburger Hafen gegeben.

Daraufhin senkte sich der Saugrüssel des Baggerschiffs «Scheldt River» in die Elbe und begann mit der Arbeit. Nach 17 Jahren Planung und langwierigen juristischen Auseinandersetzungen sei dies ein grosser Tag für Hamburg und ein wichtiger Schritt für die Zukunftsfähigkeit des Hamburger Hafens, hiess es in mehreren Ansprachen anlässlich des Festaktes.

Kritiker der Elbvertiefung, die vielleicht die fröhliche Stimmung getrübt hätten, waren nicht an Bord des Ausflugsschiffes «Hammonia». Die Natur- und Umweltverbände demonstrierten am Anleger im schleswig-holsteinischen Wedel und waren auch am Baggerschiff auf der Elbe mit Booten und Transparenten präsent. Sie betrachten das Projekt auch nach ihren verlorenen Schlachten als und befürchten verheerende Auswirkungen für die Naturlandschaft Unterelbe und ihre Pflanzen- und Tierwelt. Die Verbände sind dafür, dass besonders grosse Schiffe nicht mehr die Elbe hinauffahren, sondern ihre Ladung zum Beispiel in Wilhelmshaven löschen, einem Seehafen mit tiefem Wasser.

«Die Elbvertiefung ist das bestgeprüfte und meistbegutachtete Infrastrukturvorhaben in Deutschland», hielt Scheuer dem entgegen. 13 Klagen und Prozesse seien am Ende rechtskräftig entschieden worden, alle Bedenken der Gerichte ausgeräumt. «Das ist keine Hamburger oder norddeutsche Investition», sagte der Minister. «Hamburg ist auch der grösste Exporthafen für Bayern.» Hans-Heinrich Witte, der Präsident der Generaldirektion Wasserstrassen und Schifffahrt, wies darauf hin, dass rund 15 Prozent der Gesamtkosten der Elbvertiefung für Umwelt- und Naturschutz ausgegeben würden.

Künftig sollen Schiffe mit einem Tiefgang von 13,50 Meter unabhängig von Ebbe und Flut den Hamburger Hafen erreichen oder verlassen können. Auf der Flutwelle darf der zulässige Tiefgang 14,50 Meter betragen.

Zudem wird die Fahrrinne verbreitert und eine Begegnungsbox für Schiffe bei Wedel gebaut. Damit wird aus einer Einbahnstrasse ein Schifffahrtsweg, der in beiden Richtungen befahren werden kann. Insgesamt könnten durch die Elbvertiefung bis zu drei Millionen Container zusätzlich nach Hamburg gelangen, ohne dass die Reedereien mehr Schiffe einsetzen müssten.

Bereits seit Beginn des Jahres liefen vorbereitende Arbeiten für die Elbvertiefung. So wurden im Strombett grosse Deponieflächen für das Baggergut angelegt. Bei dem Projekt, einer der grössten Flussbaumassnahmen weltweit, werden bis zu 40 Millionen Kubikmeter Baggergut bewegt. Die Bauarbeiten sollen im Jahr 2021 abgeschlossen sein.

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