Energiekrise

Energiekrise Frankreich führt Strom-Wetterbericht ein

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Frankreich,

Erst das Wetter, dann die Strom-Aussichten: Das französische Fernsehen soll in der Energiekrise regelmässig darüber informieren, wie das Stromnetz belastet ist.

Energiekrise
Das Atomkraftwerk in Cattenom (Archivbild). - Christophe Karaba/EPA/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • «Das Wetter ist sonnig, Strom liegt im gelben Bereich» – so tönt es bald in Frankreich.
  • Unser Nachbarland führt wegen der Energiekrise einen Strom-Wetterbericht ein.

Frankreich führt für den anstehenden Krisenwinter mit befürchteten Engpässen in der Energieversorgung einen sogenannten Strom-Wetterbericht ein.

Im Fernsehen soll nach dem gewöhnlichen Wetterbericht und zwischen anderen Sendungen eine Information über die Belastung des Stromnetzes folgen. Diese wird mit grünen, gelben und roten Symbolen angegeben. Dies ist Bestandteil des nationalen Energiesparplans, den die Regierung an diesem Donnerstag vorstellt, berichtete die Zeitung «Le Parisien».

Die Hoffnung ist, vier von fünf Menschen in Frankreich auf dem Wege zu erreichen. Mit einer Anpassung des Stromkonsums soll die Bevölkerung Versorgungsunterbrechungen vermeiden helfen.

Sollte die Schweiz auch einen Strom-Wetterbericht einführen?

Informationen zur voraussichtlichen Belastung der Stromnetze stellt der nationale Netzversorger RTE auch unter dem Motto «écoWatt» ins Internet. Bei einem grünen Symbol ist der Stromkonsum im Lot, bei Gelb ist das System belastet. Bei Rot drohen in der Energiekrise Versorgungsunterbrechungen, wenn der Verbrauch nicht heruntergefahren wird.

Dann sind die Menschen aufgefordert, ihren Verbrauch zwischen 8 und 12 Uhr sowie zwischen 18 und 20 Uhr zu senken. Dies etwa, indem sie ihre Waschmaschine oder den Backofen zu einem anderen Zeitpunkt einschalten.

Fernseher darf bei Energiekrise eingeschaltet bleiben

Das Ausschalten des Fernsehers ist allerdings nicht erforderlich. Frankreich solle in diesen Momenten nicht zum Stillstand kommen, sondern den Verbrauch etwas herunterfahren, hiess es.

Die befürchteten Versorgungsengpässe im Atomstromland Frankreich hängen damit zusammen, dass der in die Jahre gekommene Kraftwerkspark des nationalen Energiekonzerns schwächelt. Die Hälfte der 56 AKW sind im Moment für Wartungen vom Netz – das verschärft die Energiekrise.

AKW Fessenheim
Das AKW Fessenheim, ältestes Atomkraftwerk in Frankreich, wird endgültig abgeschaltet. (Archivbild) - Keystone

Ob die Ermahnung der Regierung, bis zum Winter alle Kraftwerke wieder am Laufen zu haben, umgesetzt werden kann, ist offen. Frankreich setzt auf Stromlieferungen aus Deutschland und will dem Nachbarn mit Gas aushelfen. Ausserdem ging in Lothringen nahe Saarbrücken in diesen Tagen das vorletzte Kohlekraftwerk Frankreichs befristet wieder in Betrieb.

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