Er führt nun die Wagner-Truppen in Afrika an
Dmitri Sytyi soll die Wagner-Truppen in Afrika anführen. Er war Prigoschins rechte Hand und geniesst grossen Rückhalt von den Machthabern.
Das Wichtigste in Kürze
- Dmitri Sytyi soll neu die Wagner-Truppen in Afrika anführen.
- Bereits vor Prigoschins Tod leitete er dort die nicht-militärischen Operationen.
- In der Zentralafrikanischen Republik geniesst er eine Art Heldenstatus.
Vor einem Monat ist Jewgeni Prigoschin, der Chef der Wagner-Truppe, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Lange war unklar, was mit den Söldnern in Afrika passieren wird. Der Kreml sagte, er werde sie und ihre Operationen übernehmen. Doch wie die «Bild» nun berichtet, soll dies nicht der Fall sein.
Denn Dmitri Sytyi, die rechte Hand Prigoschins und sein Kronprinz, soll die Wagner-Operationen übernommen haben. Der 34-Jährige kam 2015 ins Imperium Prigoschins und arbeitete dort für eine der Troll-Farmen, die Fake-News verbreiten. Später wurde der viersprachige Russe, der in Paris Wirtschaft studiert hat, Dolmetscher in der zentralafrikanischen Republik.
Und dort stieg er schnell in der Hierarchie auf. So leitete er bald die nicht-militärischen Operationen und gründete Scheinfirmen, um Gold und Rohstoffe zu exportieren. Zudem baute er ein Netzwerk von Medien auf, um anti-westliche Propaganda zu verbreiten. Auch mit den Machthabern in der Region konnte er gute Beziehungen aufbauen, weshalb nun viele hinter ihm stehen.
Auch im Volk ist er beliebt, soll laut «Bild» gar eine Art Heldenstatus besitzen. Grund dafür ist ein Anschlag mit einer Briefbombe im Dezember 2022 auf ihn, bei dem er drei Finger verlor. Durch sein Medien-Netzwerk liess er die Theorie verbreiten, dass die verhasste Ex-Kolonialmacht Frankreich dahintersteckte.
Seine Beliebtheit zeigt sich in der zentralafrikanischen Republik: Immer wieder sind in der Hauptstadt Bangui Menschen in Shirts mit dem Portrait von Dmitri Sytyi zu sehen.
Die Beliebtheit und der Rückhalt bei Volk und Machthabern macht Dmitri Sytyi für Wladimir Putin unberechenbar. Der Plan, die Wagner-Operationen selbst zu übernehmen, dürfte nun sehr schwierig umzusetzen sein.
Präsident bittet Putin, Wagner in Zentralafrikanischer Republik zu lassen
So soll Faustin-Archange Touadera, der Präsident der Zentralafrikanischen Republik, laut europäischen Geheimdiensten eine Botschaft an Putin geschickt haben. Er bat den Kremlchef, Sytyi und die Wagner-Söldner im Land zu lassen, damit sie im Kampf gegen Rebellen helfen.
Und Sytyi selbst sagte kurz nach Prigoschins Tod zur russischen Zeitung «Prawda»: «Ich gehe davon aus, dass alles so bleibt, wie es ist. Wir werden unsere Arbeit fortsetzen.»