Erblindete Zuschauerin des Ryder Cup durchlitt Todesängste
Die Amateur-Golferin Corine Remande wurde beim Ryder Cup von einem Golfball am Auge getroffen. Sie will nun gegen den Veranstalter klagen.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Ryder Cup verletzt Brooks Koepka eine Zuschauerin mit einem Golfball.
- Der Ball traf die Frau am rechten Auge: Sie wird auf diesem nicht mehr sehen können.
Die durch einen Golfball halb erblindete Zuschauerin des Ryder Cup hat erstmals über ihre Todesängste nach dem Unfall berichtet. Corine Remande sagte der Nachrichtenagentur AFP, vor ihrem Abtransport in ein Pariser Krankenhaus habe Chaos im Zuschauerbereich geherrscht, wo sie verletzt am Boden lag: «Ich hatte Angst, niedergetrampelt zu werden, weil Tiger Woods kam und die Menge um uns herum immer dichter wurde.»
Niemand habe ihr geholfen, nachdem sie der Golfball des US-Spielers Brooks Koepka im rechten Auge getroffen habe, sagte die 49-Jährige weiter, die bei dem Interview einen dicken Verband am Auge trug. «Was mich schockiert hat ist, dass die Zuschauer Fotos von mir gemacht haben, aber niemand die Rettungskräfte gerufen hat.» Erst später sei ein Arzt gekommen, mit dem sie dann fast eine Stunde auf die Ambulanz habe warten müssen. Im Krankenhaus erfuhr sie dann, dass ihr rechter Augapfel explodiert sei und sie für immer blind sein würde.
Corine Remande, the spectator who lost sight in one eye after being hit by a shot from golfer Brooks Koepka at the Ryder Cup, said she could have died from her injuries. pic.twitter.com/NZs5pvQrlQ
— Jimmy Daspit (@Treasurecolecto) October 4, 2018
«240 Stundenkilometern»
Die Amateur-Golferin Remande will die Veranstalter des Ryder Cup verklagen, weil sie das Publikum nicht vor dem Querschläger Koepkas warnte. «Das sind Bälle, die mit 240 Stundenkilometern angeflogen kommen», sagte sie. «Die Zuschauer konnten die Spieler nicht sehen und sich deshalb nicht schützen», kritisiert sie. «Deshalb bin ich wütend.» Zudem habe sie von den Veranstaltern nach dem Unfall vom Freitag drei Tage lang nichts gehört.
Remonde will noch einige Wochen zur medizinischen Beobachtung bei ihren Eltern im französischen Lyon bleiben. Erst dann könne sie ein Flugzeug Richtung Kairo besteigen, wo sie mit ihrem Mann wohnt. Ob sie jemals wieder Golf spielen wird, weiss sie noch nicht: «Ich muss sehen, wie ich mit dem neuen Handicap klar komme», sagte sie.
Der US-Golfprofi Koepka hatte sich zuvor erstmals zu dem Unfall geäussert. Es «ist wahrscheinlich der schlimmste Tag meines Lebens gewesen», sagte er in London. Auf Twitter erklärte er, der Vorfall habe sein «Herz gebrochen».