Erdbeben der Stärke 6,4 erschüttert Südosttürkei
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montagabend kam es in der Südosttürkei erneut zu einem Erdbeben.
- Mit Stärke 6,4 erschütterte es die Provinz Hatay.
- Vor zwei Wochen forderte ein noch stärkeres Beben in der Region über 47'000 Tote.
- Die Behörden melden bereits am Montag mehrere Tote und Verletzte.
Ein Erdbeben der Stärke 6,4 hat die südosttürkische Provinz Hatay erschüttert. Das teilte die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul am Montag mit. Das Epizentrum lag im Bezirk Samandag in der Provinz Hatay, wie die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul am Montag mitteilte.
In Folge der erneuten Beben sind zahlreiche Menschen verletzt worden, mindestens drei wurden getötet. 213 Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden, sagte der türkische Innenminister Süleyman Soylu am Montagabend. Soylu warnte Menschen davor, erneut in Häuser zu gehen.
Es habe bisher 20 Nachbeben gegeben, sagte der türkische Vize-Präsident Fuat Oktay am Montagabend. Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad sprach von zwei Beben in Hatay der Stärke 6,4 und 5,8.
Der Sender CNN Türk berichtete, die Menschen seien in Panik auf die Strasse gelaufen. Zudem sei in Hatay der Strom ausgefallen. Der Bürgermeister von Hatay, Lütfü Savas, warnte, die Erdbeben gingen weiter. Via Twitter rief er dazu auf, sich von einsturzgefährdeten Gebäuden fernzuhalten.
Das Beben war Medienberichten zufolge auch im Norden Syriens, in Israel, im Irak und im Libanon zu spüren. In mehreren Orten nahe der Stadt Aleppo seien erneut Häuser eingestürzt, sagte eine Sprecherin der Hilfsorganisation SAMS. Darunter sei auch die Kleinstadt Dschindiris nahe der türkischen Grenze, die schon vor zwei Wochen stark getroffen wurde. Ob in der Türkei Häuser einstürzten, war zunächst unklar.
Menschen in Syrien flüchten aus Gebäuden
Ein Anwohner aus der Nähe der syrischen Stadt Aleppo sagte, das Beben sei so stark gewesen wie das vor zwei Wochen. Es habe aber nicht so lang gedauert. «Es hat die Menschen verängstigt und auf die Strasse rennen lassen», sagte der Anwohner namens Abdel Kafi.
«Viele Menschen haben ihre Häuser verlassen und ziehen durch die Strassen in Angst, dass weitere folgen werden», darunter auch in der syrischen Hauptstadt Damaskus. Dies schrieb die Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) für die Region, Rula Amin, bei Twitter.
Tausende Tote bei Beben vor zwei Wochen
Am 6. Februar hatte früh morgens ein Beben der Stärke 7,7 die Südosttürkei und den Norden Syriens erschüttert. Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6.
Das Epizentrum lag in beiden Fällen in der südtürkischen Provinz Kahramanmaras. Mehr als 47'000 Menschen sind bei dem Beben ums Leben gekommen, davon mindestens mehr als 41'000 in der Türkei.