Erdbeben der Stärke 6,6 erschüttert West-Türkei
In der West-Türkei hat es ein starkes Erdbeben gegeben. Das Beben der Stärke 6,6 war bis nach Griechenland spürbar. Ein Gebäude stürzte ein.
Das Wichtigste in Kürze
- In der west-türkischen Provinz Izmir kam es zu einem starken Erdbeben.
- Das Beben der Stufe 6,6 war bis nach Griechenland spürbar.
- Türkische Behörden melden mindestens 14 Tote und 419 Verletzte.
In der West-Türkei hat es ein starkes Erdbeben gegeben. Das Epizentrum des Bebens mit der Stärke 6,6 habe in der Ägäis vor Seferihisar in der türkischen Provinz Izmir gelegen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag. Die zuständige US-Behörde USGS gab die Stärke mit 7 an. In der Provinz Izmir waren mehrere Gebäude eingestürzt und hatten Menschen unter sich begraben.
Todeszahl steigt auf 14
Nach dem Erdbeben in der Ägäis ist die Zahl der Toten in der Westtürkei auf 12 gestiegen. Mindestens 419 Menschen seien verletzt worden, teilte die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad am Freitagabend mit. Damit stieg die Gesamtzahl der Toten auf 14.
Griechische Behörden hatten zwei Tote auf der Insel Samos gemeldet. Nach Medienberichten werden dort acht Verletzte im Krankenhaus behandelt. Bei einem Tsunami traf nach dem Beben das Wasser über die Ufer, es gab mehrere Nachbeben mit einer Stärke von bis zu 5.
Auch in Griechenland waren die Erschütterungen zu spüren. Besonders die Insel Samos ist betroffen, dort gab es Berichte über Gebäudeschäden. Das Zentrum habe in der Ägäis vor der türkischen Provinz Izmir, rund 16 Kilometer nördlich der griechischen Insel Samos gelegen.
Jugendliche auf Schulweg erschlagen
Zwei 17 Jahre alte Jugendliche sind tot geborgen worden. Griechischen Medienberichten zufolge waren das Mädchen und der Junge in der Kleinstadt Vathy nach der Schule zu Fuss auf dem Weg nach Hause, als wegen des Bebens in einer engen Gasse Hauswände einstürzten.
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— Faruk Firat (@FarukFirat1987) October 30, 2020
Zuvor hatten griechische Behörden von acht Verletzten berichtet, die nach dem Erdbeben ins Krankenhaus der Insel gebracht worden waren. Über weitere Verletzte oder Tote herrscht noch Unklarheit.
Eingestürzte Gebäude auf Izmir
Der türkische Nachrichtensender TRT zeigte Bilder von einem eingestürzten Gebäude in Izmir und berichtete von Panik auf den Strassen während des Bebens. Telefonverbindungen seien unterbrochen gewesen.
Scary footage from İzmir province immediately after the quake https://t.co/V8S6baZpwz
— Ragıp Soylu (@ragipsoylu) October 30, 2020
Auf Fernsehbildern waren grössere Staubwolken zu sehen, die über der Stadt hingen. Der Gouverneur von Izmir sagte im Interview mit dem Fernsehsender, bisher könne man keine genauen Informationen über Opfer oder Schäden machen. Das Beben hat sich Anadolu zufolge um 14.51 Uhr Ortszeit zugetragen.
Erdbeben verursacht Tsunamis
Das Erdbeben führte auch zu Tsunamis. So etwa in der Kleinstadt Vathy auf Samos. Griechische Fernsehsender zeigen Bilder von der überfluteten Küstenpromenade, wo das Wasser Autos wegschwemmte.
Das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam informierte am Freitagmittag über das «schwere Erdbeben mit einem Tsunami». Nach GFZ-Berechnungen erreichten die Wellen Höhen von mehr als 1,5 Metern; sie könnten an der Küste womöglich bis zu drei Meter hoch auflaufen.